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Veröffentlicht am 15. Februar 2011 von lyrikzeitung
Einen Vers des sizilianischen Dichters Salvatore Quasimodo (1901-1968) kennt fast jeder in Italien auswendig: Die Wendung „Und gleich ist es Abend“ hat es zum geflügelten Wort gebracht. Anhand einer vorbildlich gestalteten, zweisprachigen Ausgabe ist der Nobelpreisträger von 1959 jetzt auch bei uns neu zu entdecken. Die kundig kommentierte Auswahl bietet einen Querschnitt durch das Werk; rund die Hälfte der 110 Texte kann man zum ersten Mal auf Deutsch lesen.
Der ehemalige Landvermesser und spätere Literaturprofessor Salvatore Quasimodo gilt als großer Repräsentant des Hermetismus, einer Strömung, die an das Erbe des Symbolismus anknüpft und das Gedicht als Chiffre begreift. Quasimodos Klangmagie, die symbolisch aufgeladenen Motive wie Wind, Wolke, Wasser, Licht, Baum, Sumpf, die syntaktischen Muster mit Verkürzungen, dem Verzicht auf Artikel und einem schillernden Gebrauch der Präpositionen passten in das Schema der neuen Richtung. / Maike Albath, DLR
Salvatore Quasimodo: Gedichte 1920 – 1965. Italienisch – Deutsch
Ausgewählt und übersetzt von Christoph Ferber, mit einem Nachwort von Georges Güntert und Kommentaren von Antonio Sichera
Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Mainz 2010
332 Seiten, 20 Euro
Kategorie: Italien, ItalienischSchlagworte: Christoph Ferber, Maike Albath, Salvatore Quasimodo
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