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Veröffentlicht am 21. März 2001 von lyrikzeitung
Ulrike Draesners reicher Gedichtband „für die nacht geheuerte zellen“
Die Poetisierung des Banalen, besser: die Befreiung des Poetischen aus dem Banalen gelingt Draesner mit Leichtigkeit und Genauigkeit, eben mit „exakter Fantasie“. Die epilierten Haare verwandeln sich zu Hieroglyphen der Natur; man erinnert sich an Büchners Woyzeck, der die Pilzringe auf dem Feld zu verstehen versucht: „Wer das lesen könnte.“
Am erstaunlichsten an diesem Gedichtband ist wohl die Variierungsfähigkeit Draesners. Die düstere Tom-Waits-Großstadt-Ballade findet sich wie das nachdenkliche Landschaftsgedicht, Lyrik über die Eltern wie ein „fußballgedicht“, Neun-Zeiler wie Vier-Seiter, Witz wie Wut, Durchgeistigtes neben Leiblichkeit. / FR 21.3.01 Rolf-Bernhard Essig
Kategorie: DeutschSchlagworte: Rolf-Bernhard Essig, Ulrike Draesner
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