Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Jack Kerouac (* 12. März 1922 in Lowell, Massachusetts; † 21. Oktober 1969 in Saint Petersburg, Florida) Life is sick Dogs cough Bees sail Birds hack Trees saw Woods cry Men die Ticks try Books lie Ants fly Goodbye I960 Das Leben ist krank Hunde husten Bienen segeln Vögel hacken Bäume sägen Wälder weinen… Continue Reading „Jack Kerouac 100“
Carl Sandburg (* 6.Januar 1878 in Galesburg in Illinois; † 22. Juli 1967 in Flat Rock, North Carolina) Gras Türm Leichen auf bei Austerlitz und Waterloo, grab sie ein und laß mich machen – ich bin das Gras, ich decke alles. Türm sie hoch bei… Continue Reading „Gras“
Margot Scharpenberg (* 18. Dezember 1924 in Köln; † 25. August 2020 in New York) Statt eines Traums Verbot zu ankern. Laß ihn weiterziehen, den schwarzen Kahn, gemähter Nächte voll. Die toten Sterne kennen keinen Hafen. Wer einmal zielte, bleibt als Schütze stehn, für… Continue Reading „Verbot zu ankern“
Muriel Rukeyser (* 15. Dezember 1913 in New York; † 12. Februar 1980 ebenda) Gedicht Ich lebte im ersten Jahrhundert der Weltkriege. Morgens war ich meistens mehr oder weniger verstört. Die Zeitungen kamen mit ihren unbekümmerten Geschichten, Die Nachrichten ergossen sich aus allerhand Geräten, Unterbrochen vom Bemühn, Waren an Unsichtbare zu… Continue Reading „Jahrhundert der Weltkriege“
Ben Lerner (Geboren 1979 in Topeka, Kansas) »Pack deine Fußnoten ein, Dr. Akribisch. Das Ende ist nah. Deine Vorhut Fluchtpunkte verflüchtigte sich in der kritischen Nacht. Wir begegneten einer Theorie des Gefieders mit Gefieder. Wir dezentrierten unsere Krawatten. Gib diese Spenglersuiten auf, diesen geräumigen… Continue Reading „Pack deine Fußnoten ein“
Mary Ruefle (Geboren 1952 in McKeesport / Pennsylvania) Der Zustand alleiniger Seligkeit In diesem Zimmer sahen wir nackt aus. Ohne eine Theorie, drei Eier in einer Schale. Stück für Stück gaben wir die Hoffnung auf, je verstanden zu werden. Wir gaben ein großes Leuchten… Continue Reading „Der Zustand alleiniger Seligkeit“
Anne Sexton (* 9. November 1928 in Newton, Massachusetts; † 4. Oktober 1974 in Weston, Massachusetts) Mit dem Fahrstuhl in den Himmel Wie der Feuerwehrmann sagte: Nehmen Sie kein Hotelzimmer in New York das höher liegt als im fünften Stock. Sie haben zwar längere… Continue Reading „Mit dem Fahrstuhl in den Himmel“
Vor einiger Zeit las ich einen Tweet, ein offenbar nichtweißer Deutscher sprach seine weißen Freunde an: Niemals sollt ihr das N-Wort aussprechen. Auch nicht im Zitat. Freunde, die ich schätze, beeilten sich zu laiken. Als müssten sie dringend versichern, dass sie zu den Guten… Continue Reading „N-Wort“
Jack Kerouac (* 12. März 1922 in Lowell, Massachusetts; † 21. Oktober 1969 in Saint Petersburg, Florida) He, hör mal her, du Dichterlesungspublikum Wenn du nicht das Maul hältst Und der Posie zuhörst, Verstehste… werden wir einen Kerl am Eingang postieren, Der alle Posiehasser aussperrt Für alle Zeiten Und außerdem, falls du das Thema… Continue Reading „He, Dichterlesungspublikum“
Als Student in Rostock entdeckte ich in der Anglistik ganze zwei Bücher von e.e.cummings (so schrieb er sich), die mich in Bann schlugen. Ich verschlang den Romanbericht „The Enormous Room“, ich schrieb den einen Gedichtband, den sie hatten, mit der Schreibmaschine Marke Erika ab… Continue Reading „Etcetera“
Laura Riding Jackson (Geb. als Laura Reichenthal 16. Januar 1901 New York; † 2. September 1991 Wabasso) BEYOND Pain is impossible to describe Pain is the impossibility of describing Describing what is impossible to describe Which must be a thing beyond description Beyond description… Continue Reading „Jenseits – Diesseits – Beyond“
Lorine Niedecker (* 12. Mai 1903, † 31. Dezember 1970) CONSIDER AT THE OUTSET: to be thin for thought or thick cream blossomy Many things are better flavored with bacon Sweet Life, My love: didn’t you ever try this delicacy – the marrow in… Continue Reading „Bedenke zu Beginn“
Rajzel Żychliński (* 27. Juli 1910 in Gąbin, Polen / Russisches Reich; † 13. Juni 2001 in Concord, Kalifornien) DAS GEDICHT Wenn man ein Gedicht schreibt, sagt einer, es ist schön, einer, es ist unanständig. Einer gähnt, ein anderer hustet. Und die Sonne weiß… Continue Reading „lid“
Yaak Karsunke (* 4. Juni 1934 in Berlin) hohl form »but the cup of white gold at Patara Helen’s breasts gave that« Ezra Pound vermutlich gab das weiße gold ihrer brust der schale zu patara gestalt & gab troja den tod (gab den griechen… Continue Reading „hohl form“
Emily Dickinson (* 10. Dezember 1830 in Amherst, Massachusetts; † 15. Mai 1886 ebenda) 1310 Had we our senses But perhaps ‚tis well they’re not at Home So intimate with Madness He’s liable with them Had we the eyes within our Head – How… Continue Reading „Hätten wir Augen in unserem Kopf“
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