Ghasel 15

August von Platen

(* 24. Oktober 1796 in Ansbach; † 5. Dezember 1835 in Syrakus, damals Königreich beider Sizilien)

Ghaselen 
15

Wer Gelder eingetrieben,
Durchbebt die Nacht vor Dieben;
Mir, der ich nichts besitze,
Vergeht sie nach Belieben.
Es dunkeln zwar die Lüfte,
Doch sind sie rein geblieben;
Da senkt des Himmels Wagen
Der Sterne heil'ge Sieben.
O lernt die Welt beschauen,
Dann lernt ihr auch sie lieben!
Bemächtigt euch der Tage,
Die Jedem schnell zerstieben!
Die Welt ist eine Tafel,
Noch viel ist unbeschrieben.

Aus: August von Platen, Gedichte (Ausgabe 1834)

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