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Veröffentlicht am 23. Juni 2022 von lyrikzeitung
Meike Wanner aus Düsseldorf erhält den 4. Nahbellförderpreis (vgl. hier). Hier ein Gedicht.
Stromkästen und Strohrum Ich verabschiede die Wohnungstür mit dem Schlüssel zur Welt trete den Bürgersteig mit Füßen der sich zieht wie das Kaugummi unter den Sohlen die holen Meter um Meter ein und nicht um den Tag zu ohrfeigen aus den Stromkästen flüstern die Sticker mir geheime Botschaften zu denen gehört auch der mit dem Feuer und die vielen, die ich nicht verstehe die Alten und Abgepulten und der der sagt dass alles gut wird neben "acab" und "die Welt ist abgeschrieben" klingt das fast wie Satire ich will dazu schreiben schreien dass alles gut ist solange wir es lassen aber wer würde das schon hören? die Menschen sicher nicht die sind doch zu beschäftigt damit halbleere Gläser Strohrum zu exen (Wodka reicht ja längst nicht mehr) der Stromkasten trägt meine Worte, Sticker, Tinte höchstens elektronisch davon und auch dann nur an die die sie hören wollen – (2021)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Meike Wanner
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