Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 11. September 2021 von lyrikzeitung
Rainis
(eigentlich Jānis Pliekšāns, fälschlich oft Jānis Rainis, * 30. August jul. / 11. September 1865 greg. in Dunava bei Jakobstadt, Gouvernement Kurland, Russisches Reich; † 12. September 1929 in Majorenhof (Riga-Strand))
Die neue Kraft
Aushungern könnt ihr diesen schwachen Leib,
Den Körper beugen, jeden Knochen brechen,
Die Augen, die nicht ruhn, könnt ihr zerstechen,
Das Fleisch zerreißen, euch zum Zeitvertreib.
Ihr könnt mit Schmerzen die Gedanken schinden,
Bis der gequälte Mund ausstößt den Schrei,
Von eigner Qual allen Gequälten kündend.
Gefesselt ist er unbesiegt und frei,
Ewig erhebt er sich im Frührot neu!
1901
Aus: Jānis Rainis, Nachtgedanken über ein neues Jahrhundert. Nachgedichtet von Heinz Czechowski. Berlin: Volk und Welt, 1974, S. 8
Kategorie: Lettisch, LettlandSchlagworte: Heinz Czechowski, Rainis
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare