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Veröffentlicht am 14. April 2024 von lyrikzeitung
Christine Lavant
(* 4. Juli 1915 in Großedling bei St. Stefan im Lavanttal; † 7. Juni 1973 in Wolfsberg)
Kaum habe ich die Lampe ausgelöscht
gehn meine beiden dummen Augen über
und eine Maus nagt unter meinem Bett.
Doch greift dann niemand, wie bei meinen Schwestern,
durchs Dunkel her und fragt: Bist du denn traurig? –
Und niemand stellt mir Mäusefallen auf.
Da wundern sich die Leute, daß mein Fenster
oft bis zum Morgenrot erleuchtet ist.
Aus: Christine Lavant, Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte (Werke in vier Bänden, Band 1). Göttingen: Wallstein, 2014, S. 527
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Christine Lavant
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