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Veröffentlicht am 4. Dezember 2019 von lyrikzeitung
Rainer Maria Rilke
(* 4. Dezember 1875 in Prag; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz)
EIN VERLEUGNETER der eignen Hände,
und vergessen wie ein totes Tier, –
und die vielen fremden Widerstände,
und der Aufstand gegen mich in mir.
Ob aus alle diesem etwas Neues,
Wirkliches und Weites kommen kann,
oh, mein Herz ist ein unendlich scheues,
ängstlicher als Traum und Talisman.
So als wär es nicht auf meiner Seite
ist das Leben täglich aufgelehnt,
und ich weiß noch wie ich mich ins Weite
und als Knabe von ihm fort gesehnt…
Und es ist die Jahre so geblieben
wie es wurde, da ich zag begann,
hülflos sind und traurig die mich lieben,
und die Fernen schaun mich grausam an.
Und ich gehe und ich weiß nicht weiter,
ich vergaß, was ich zu sagen kam;
alles will von mir ich soll ein Streiter
werden und ich bin ein Bräutigam…
Kategorie: Österreich, Böhmen, DeutschSchlagworte: Rainer Maria Rilke
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