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Veröffentlicht am 19. November 2014 von lyrikzeitung
Bei Signaturen Hendrik Jacksons
Aufforderung zu einem „Verriss“ von F.P. Ingolds Buch
„Leben und Werk“Felix Philipp Ingold: Leben & Werk. Berlin (Matthes & Seitz) 2014. 1020 Seiten. 49,90 Euro.
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Felix Philipp Ingold, Hendrik Jackson
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Im Zusammenhang liest sich das übrigens so: „Am besten würde man das Werk in Stücke reißen und sich Tag für Tag neu vorlegen. Man nehme Seiten mit in die Ubahn, andere auf den Abort, wieder andere verschenke man und andere bekritzle man und falte sie zu Figuren. Verlinken analog sozusagen. Denn der Wert dieses Buches liegt entgegen dem Titel eben nicht im Werk und nicht im Sich-Abarbeiten durch die Lebensjahre .. Dafür sind seine Aufzeichnungen doch zu wechselhaft einerseits und zu interessant andererseits, als dass man sie nicht sowohl sieben als auch aufbewahren sollte. Und zwar nicht in Form eines Wälzers, der nie wieder angerührt im Regal steht, wie ein Band Marx oder Heidegger. In diesem Sinne auf zu einem fröhlichen Verriss!“
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Jaja, schon klar, ‚Verriss‘ als Würdigung, als konkrete, wohlgesonnene Auseinandersetzung, lesend und exzerpierend, in allen Lebenslagen. Der Titel „Leben und Werk” klingt allerdings (wenn er nicht ironisch gemeint ist) nach Größenwahn, nach „Gott und die Welt”. Vielleicht meint Ames das mit „quartalsirr”? Aber warum Wien?
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Ja, das meinte ich: „Elitär“ und „selbstwertig“ solls sein, s Gedicht. Das ist pathetisch, 0 ironisch. In der BRD hält man Ironie für pathetisch. — Warum Wien? Brüllpunk Kling. Jazzbär Jandl. Immer: K(atersieg) u(nd) K(arneval)-Architektur im Tier. Schon immer: Anarchoidylle. Volltext. Daher: Wien. Immer brillant, quartalsirr ab und an.
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Wie kann mensch denn mit den Wiener Quartalsirren gleich so piefkenesisch umspringen?! Entspannung! Da fang wa jllleich an!
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Ab dem 1.1.2015 werden wir auf planetlyrik.de in Absprache mit Felix Philipp Ingold täglich einen Tagesbericht aus „Leben & Werk“ publizieren. Das ist keine „Aufforderung zum Verriß“, sondern schlicht eine Möglichkeit zum Lesen und eigener Meinungsbildung. Für uns ist das Projekt vergleichbar mit der Kometenlandung von Philae. Ein unschätzbarer und seltener Blick in ein Leben, das so pathetisch sei es gesagt und gemeint, Poesie lebt.
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