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Veröffentlicht am 5. Mai 2012 von lyrikzeitung
Eugen Gottlob Winkler, geboren am 1. Mai 1912 in Zürich und am 26. Oktober 1936 erst 24-jährig in München freiwillig aus dem Leben geschieden. Der Lyriker, Erzähler, Essayist und Reiseschriftsteller gehört zur Schar jener Dichter, denen es nicht vergönnt war, ein repräsentatives Werk vorzulegen. Bis heute ist er unter Literaturkennern ein Geheimtipp geblieben. …
Winklers Zeichnungen weisen deutliche Anklänge an den Expressionismus auf, etwa an die Spießer-Karikaturen von George Grosz. Sein literarischer Geschmack und Stil war dagegen eher klassizistisch. Die Kategorien, von denen er sich in seiner Lyrik und Prosa leiten ließ, fasste er einmal so zusammen: Reinheit, Klarheit, Helligkeit, Ordnung und Stille.
War Winkler also ein unpolitischer Dichter, wie das Durs Grünbein in einem Nachwort zu einer Werkauswahl behauptet hat? Hätte er besser in die vorhergehende Generation des Jugendstils gepasst? Obwohl Winkler über Stefan George einen Essay verfasst und auch mit George’schen Schrifttypen experimentiert hat, widersprach Enite Giovanelli dieser Einschätzung entschieden. … Und er war ein politisch wacher Kopf, der in einem (nie gedruckten) Zeitungsartikel aus dem Jahr 1931 schonungslos den „Kulturfaschismus“ geißelte, den er an der Münchner Universität unter seinen „national verseuchten“ Professoren und Kommilitonen mit ihren „verschimmelten Ideen“ diagnostizierte. / Rolf Spinnler, Stuttgarter Zeitung 1.5.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Durs Grünbein, Enite Giovanelli, Eugen Gottlob Winkler, Rolf Spinnler, Stefan George
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ein unpolitischer Dichter „Obwohl Winkler über Stefan George einen Essay verfasst“ ? War George unpolitisch? Wenn man nicht auf den auch in der Politik verbreiteten Trick reinfällt, es würde von höherer objektiver Warte gesprochen („Ich kenne keine Parteien mehr …“), wohl kaum!
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Aus gutem Hause stammen sie neuerdings
Die Tochter des Friseurs und der Sohn des Schmieds
Sind beides Ärztekinder heute
Stark gegen Maul- und die Klauenseuche
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schade, der hätte zur ‚erdkunde‘ gehört…
da hab ich mich vertan.
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und auch nur weil mir diese erklärung nicht aus dem kopf geht,
dass die geschichte in den gedichten von heute werde, was die
natur in denen von gestern war.
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