Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Sibylla Schwarz (* 14. Februar jul., 24. Februar greg. 1621 in Greifswald; † 31. Juli jul., 10. August greg. 1638 ebenda) In Pommern galt damals noch der julianische Kalender, weil die meisten protestantischen Länder die Kalenderreform des Papstes boykottiert hatten. Nach dem heutigen Kalender war ihr… Continue Reading „DEr Früling hatte schon den Feldern abgenommen“
Elisabeth Langgässer (* 23. Februar 1899 in Alzey; † 25. Juli 1950 in Karlsruhe) Licht im Februar Wahrheit ohne Scheinen, Alles ist noch klar, Strömend von dem reinen Licht im Februar. Fülle der Figuren, Kronen und Geäst, Ferne die Lemuren, Leer ist noch das… Continue Reading „Licht im Februar“
Edna St. Vincent Millay (* 22. Februar 1892 in Rockland, Maine, USA; † 19. Oktober 1950 in Austerlitz, New York) Grabschrift des Wesens Mensch Hier liegt, unklagbar außer vor dem Meer Das bricht unwandelbar in leerer Welt, Mensch der Höchstvielfache, in Staub gefällt Um… Continue Reading „Grabschrift des Wesens Mensch“
Hedwig Lachmann, verehelichte Landauer, (* 29. August 1865 in Stolp, Provinz Pommern; † 21. Februar 1918 in Krumbach, Bayern) Winterbild In meinem Zimmer ein paar frische Blumen, Die allen Wintermißmut mir vertreiben. Ein Vöglein pickt vor meinem Fenster Krumen Und guckt dabei zutraulich durch… Continue Reading „Winterbild“
Kirti Chaudhury Was waren das für Zeiten Als die Dinge vorüberglitten Und wir verharrten Als säßen im Zug wir und sähen Die Landschaft den Blicken entschwinden Von Augenblick zu Augenblick Was saß dort auf dem Draht Nachtigall Kuckuck Spatz? Hoch droben am Himmel War… Continue Reading „Was waren das für Zeiten“
Schah Faqir Allah Affrin Lebte als Derwisch an der Tür einer Moschee in Lahore, wo er 1741 starb Auch mit dem Schwerte kannst du nicht die Rebellen bessern: Noch stärker brennt die Kerze, schlägst du ihr den Kopf ab. Aus… Continue Reading „Nicht mit dem Schwerte“
Shahryar (eigentlich Akhlaq Muhammad Khan, * 1936) Qual bei Tagesanbruch Tau auf kühlen Ästen noch immer verträumt Doch die Sonne lenkt ihren Streitwagen In: Gelobt sei der Pfau. Indische Lyrik der Gegenwart. Hrsg. Alokeranjan Dasgupta. München: Schneekluth, 1986, S. 166
KAVITA SINHA Kavita Sinha (Jahrgang 1932), indische Schriftstellerin (Bengali), Radioproduzentin und Feministin, gab 1966 die sehr populäre, täglich erscheinende Lyrikzeitung Dainik Kavita heraus Nur wir beide Eben noch hunderttausend Lügen gesagt wir beide sechs Tassen Tee wir beide, sechs Tassen Tee und eben noch… Continue Reading „Nur wir beide“
Goethe Will ich die Blumen des frühen, die Früchte des späteren Jahres, Will ich was reizt und entzückt, will ich was sättigt und nährt, Will ich den Himmel die Erde mit Einem Namen begreifen; Nenn ich Sakontala dich und so ist alles… Continue Reading „Sakontala“
Man schlägt auf viererlei Art: Mit dem Handrücken, mit der ausgestreckten hohlen Hand, mit der Faust, mit der flachen Hand. Die aus den Schlägen erwachsenden Schmerzen äußern sich in pfeifenden Wehlauten, deren man acht Abarten unterscheidet: Den Laut „Him“, das Donnern, das Girren, das… Continue Reading „Liebeskampf und Liebeslaute“
Shamsher Bahadur Singh (Śamaśera Bahādura Siṃha) (* 13. Januar 1911, Dehradun, Indien, † 12. Mai 1993, Ahmedabad, Indien) Verhangener Himmel Verzweifelt starr ich empor zum verhangenen Himmel: Tief in das Wolkendickicht verkriecht sich der Mond; Und von allen Seiten Schleicht sich leise lachend die Nacht heran.… Continue Reading „Verhangener Himmel“
Ganz unerwartet zieht die junge Frau den alten Gatten an den Haaren zu sich, umarmt ihn heftig und küsst ihn: hierzu wird sie einen besondern Grund haben. Aus: Indische Sprüche, Sanskrit und Deutsch. Böhtlingk, Otto von [Hrsg.] Band 1: A-Na. St. Petersburg, 1863.
KAVITA SINHA Kavita Sinha (Jahrgang 1932), indische Schriftstellerin (Bengali), Radioproduzentin und Feministin, gab 1966 die sehr populäre, täglich erscheinende Lyrikzeitung Dainik Kavita heraus Eva an Gott Ich wußte als erste einer Münze oben und unten sind Kopf und Adler Ich wußte als erste Licht… Continue Reading „Eva an Gott“
Lioba Happel (* 7. Februar 1957 in Aschaffenburg) «Ist mein Fräulein traurig soll sie sich zum Teufel scheren» zwei mal zwei ist sieben fünf acht drei mal drei alle viere jedenfalls war ich heut nacht im park jedenfalls gibt’s da wilde tiere der erste… Continue Reading „jedenfalls war ich heut nacht im park“
Marie Luise Kaschnitz (1901-1974) Zuweilen Zuweilen schläft auch der Dichter Der alte Verderber der Feste Ausgezählt hat er sich selber Gesunken ins Sterntalergras. Schnellwachsender Traum überspinnt ihm Die spähenden Augen Auf seiner Schreibhand Begatten sich Schmetterlinge Seine Sturmvögel plappern wie Spatzen Das liebliche Immer-schon-da.… Continue Reading „Zuweilen schläft auch der Dichter“
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