Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Adventsatz 23 Zeichnung von Monika Rinck, http://www.begriffsstudio.de/, zu Sätzen von Hans-Jost Frey und Franz Josef Czernin aus: http://roughbooks.ch/roughbook030/hans-jost_frey_und_franz_josef_czernin/saetze.html
Nicht von dieser Welt scheinen viele Gedanken- und Sprachsprünge in ihrer Prosa, die man vielleicht einmal als «eine neue experimentelle Romanform» bezeichnen wird, wie Mayröcker 1978 in einem Interview sagte. Sie sei im Hinblick auf literarische Traditionen «eingekeilt zwischen den beiden Monstern Dadaismus und… Continue Reading „76. Nicht von Pappe“
Einfach waren ihre Texte ja noch nie. Nach einer sehr kurzen Phase zarter Lyrik schrieb Mayröcker stets, als wolle sie dem Klang, Witz, der Vieldeutigkeit und provokativen Kraft der Worte mit allen Mitteln Raum verschaffen. In ihrem vielleicht bekanntesten Gedicht „Tod durch Musen“ heißt… Continue Reading „70. entfesselte dame“
Das Institut für Sprachkunst und die Universität für angewandte Kunst gratulieren Friederike Mayröcker zum 90. Geburtstag „Proëm auf den Änderungsschneider Aslan Gültekinund hatten einander gesehen ich meinezugeworfen den Blick und die Blicke bodenlosesTerrain, uns angeblickt einen Blick zwei Blicke lang angeblicktim Vorübergehen an seiner Ladentür… Continue Reading „69. Institut für Sprachkunst gratuliert Friederike Mayröcker zum 90. Geburtstag“
Ich bin langsam geworden. Gott sei Dank nicht beim Denken und Schreiben. Ich arbeite jeden Morgen, bis ich spüre, dass ich aufhören muss, weil der Blutdruck auf 200 ist. »Körperruine«, »Monster im Spiegel« – kommt alles in Ihren Texten vor. So nehme ich mich… Continue Reading „66. Kinderseele“
Bei Fixpoetry hat die Mayröckerfeier begonnen, nix wie hin! Ich zitiere 1 Satz aus Theo Breuers Feierbeitrag: Wir frozzeln, wir knabbern, wir schwatzen, und irgendwann geht es um Lieblingsdichter (die Kunst, unbeirrt auf ein bestimmtes Thema zuzusteuern – und zwar ohne Rücksicht auf Verluste –,… Continue Reading „62. Ein Satz“
STANDARD: Ihr Stück „die unverheiratete“ ist zur Gänze in Jamben geschrieben. Das erzeugt eine eigenartige Wirkung beim Lesen. Verraten Sie den Grund? Ewald Palmetshofer: Es gibt zwei. Zum ersten habe ich sehr viel Recherchearbeit aufgewendet. Ich war auf der Suche nach einem Ton, einer… Continue Reading „61. Warum Jamben?“
Schwarze Sneakers, zerschlissene Jeans, ein rotes Baseballcap. Lukas fällt in der Gruppe von Studenten vor dem Unipark Nonntal nicht sonderlich auf. Der 22-Jährige studiert Biologie an der Uni Salzburg, er ist leidenschaftlicher Basketballer. Doch sein wohl größtes Hobby ist Dichten – ja, Dichten. „Mein… Continue Reading „59. Trend Dichten“
Ob Eindrücke aus der Natur, Texte von französischen Autoren wie Ponge oder Derrida, ob Gemälde von Dalí, Miró oder Klimt, die Musik von Bach, Satie oder Dowland – oder die eigenen Träume: Alles inspiriert sie zu ihren Traum-Grenzgängen, die sie in Wortbilder verwandelt. Wie… Continue Reading „48. Zaubersprüche auf der Toilette vergessen“
Aber zurück zu den Dichtern, die der „innersten Alchimie des Wortes“ auf der Spur sind. Eine Portalfigur für die experimentelle Poesie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Friederike Mayröcker, die Muse der Avantgarde, die sich selbst gar nicht der experimentellen Poesie zugerechnet wissen… Continue Reading „43. Zeitschriftenschau (2)“
Friederike Mayröcker ist eine wahrhaft große Dichterin. Das Schreiben ist für sie, wie sie in einem Zeitungsgespräch erläutert, ein „total anderer Zustand“: „Es ist fast, wie wenn ich eine Droge nehmen würde. […] Es ist ein magischer Zustand. Ich rede nicht gerne darüber. Ich… Continue Reading „35. Magischer Zustand“
Hätten diese Gedichte Knochen – sie wären vom Rasen über die Zeilen- und Gedankensprünge gebrochen. Dass dies Zweck der lyrischen Übung ist, macht der Vers „sprengst die Gelenke in barockes Maßwerk“ klar: Steinbacher beschwört gegebene Formen, die er dann aufgreift, um sie zu reaktivieren,… Continue Reading „19. Christian Steinbacher“
In jenen Jahren, in denen sich Geburts- oder Todestag von Georg Trakl jähren, vergeben Stadt und Land Salzburg den mit 8.000 Euro dotierten Trakl-Preis für Lyrik. Heuer, zur hundertsten Wiederkehr des Todestages, ging der Preis an die 75-jährige Waltraud Seidlhofer. Bücher habe sie schon… Continue Reading „18. Traklpreis“
So ist das Schreiben Friederike Mayröckers absoluter Gegen-Entwurf zu Bestehendem; man braucht nicht auf Politik und gewisse Schauplätze der Erde zu verweisen, so wie dies nicht in der Dichtung vorzukommen braucht; hier führt jemand ein völlig anderes Leben und ist nicht bereit, in Niederungen… Continue Reading „9. Gegenentwurf“
Sapphofortsätze Von Christiane Kiesow Vor etwa einem dreiviertel Jahr ging ein Aufruf durch das Internet: Sendet Sapphogedichte! Sofort setzte das Grübeln ein: welche Art Text eignet sich für eine solche Anthologie? Ich bin des Altgriechischen nicht mächtig, also fallen Übersetzungen schon einmal weg. Es… Continue Reading „7. Mit Sappho“
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