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Veröffentlicht am 16. August 2016 von lyrikzeitung
Für jemanden, der selbst bei der Choreographie des eigenen Todes um den kleinstmöglichen Interpretationsspielraum bemüht war, hat man Brecht im Laufe der Jahre einer schwindelerregenden Anzahl scheinbar inkompatibler Deutungen und Vereinnahmungen unterzogen, und das innerhalb wie außerhalb Deutschlands: „zu politisch“, „nicht politisch genug“, „apolitisch“; „modern“, „postmodern“, „bis zur Unkenntlichkeit verallgemeinert“. „Das größte Unglück, das Brecht widerfahren konnte“, schrieb der russische Literaturwissenschaftler Efim Etkind 1976, im Sammelband zur vierten Konferenz der International Brecht Society: „Leider ist es passiert, Brecht ist ein wahrer Klassiker geworden. Heute erforscht man seine Beziehung zu allem anderen auf der Welt.“ / Katharina Laszlo, FAZ
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bertolt Brecht, Efim Etkind, Katharina Laszlo
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