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Den ersten Teil des Projekts bildet die von Johann Reißer inszenierten und von Julia Trompeter, Xaver Römer, Iwona Mickiewicz und Carolin Bohn gesprochene Lyrikperformance „Katastrophen/Formen – Der Erste Weltkrieg in 9 lyrischen Bildern“. Darin wird mit über 30 Gedichten aus den Jahren 1911-1919 aus 14 Ländern ein dramturgischer Bogen gespannt, der den Verlauf des Krieges und den Wandel der Wahrnehmung nachverfolgt. Der Umschlag von Kriegsbegeisterung und nationalem Überschwang in den Schock über die realen Schrecken des industrialisierten Massenkrieges, in die Erfahrung von Tod und Sinnlosigkeit und die drängenden Fragen nach politischen Veränderungen wird dabei auf eindringliche Weise veranschaulicht.
Im zweiten Teil, dem Sprechduette-Zyklus „Kling Sichten“, beleuchten Xaver Römer und Julia Thomas Klings poetischen Zugriff auf den Ersten Weltkrieg. Klings Verse reflektieren nicht nur den Krieg, sondern auch dessen Vermittlung durch Filme, Fotos, Postkarten und Erzählungen. Die Performance macht deutlich, inwiefern die mediale Vermittlung bestimmt, was vom Krieg bleibt, in die Gegenwart reicht und das historische und poetische Gedächtnis formt.
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