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Veröffentlicht am 18. März 2013 von lyrikzeitung
Das Gedicht natürlich. Einzelgedicht, Zyklus, Buch, Reihe.
Aber manchmal sind es kleinere Einheiten. Das Konzept Haltbare Zeilen verdanke ich einem Gedicht von Rainer Kirsch. „O flaumenleichte Zeit der dunklen Frühe“. „Wer Ohren hat zu sehen der wird schmecken.“ Die Zeile (oder ein Teil davon) ist das Medium des Zitats. Damit kann man nicht nur täuschen, glänzen oder Autorität herreden. Das Zitat als Lebensmittel. Ich lebe damit (und hab schon manchen damit verprellt, nicht zu ändern). „Was ist, ist, weil es ist“ (mehrere). „Nur das Herz schneller“ (R. Kirsch). „Prost Ulla“ (Bellman). Wie oft haben sie mich aufgeheitert oder getröstet. „So ist das Recht. Das Recht, beschrieben, tröstet.“ (Noch einmal Rainer Kirsch) Auch Sarah: „Ich meine, es müßte hier noch andere Tiger geben“. Ja, Bellman darf auch noch mal: „Prost, heilger Vater, und grüß deine Frau!“
Heute war es eine Strophe. Natürlich Teil des Vorgangs, der das Gedicht ist. Aber manchmal leuchtet eine Strophe ganz für sich. Mir heut morgen eine von Hölderlin:
Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
…Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,
……Und verstehe die Freiheit,
………Aufzubrechen, wohin er will.
(Hier das ganze Gedicht)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Carl Michael Bellman, Eduard Mörike, Friedrich Hölderlin, Karl Mickel, L&Poe-Anthologie, Mea: Wortfest, Rainer Kirsch, Sarah Kirsch
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