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Das Museum für Westfälische Literatur zeigt in der Ausstellung „Ernst Meister: Der Lyriker als Maler“ vom 22. November 2012 bis 3. März 2013 Aquarelle, Farbstift- und Pastellkreidezeichnungen, gerahmt von Handschriften und Fotografien des Künstlers.
Literatur und bildende Kunst – Ernst Meister fühlte sich in beiden Disziplinen zu Hause. Das verbindet den Büchner-Preisträger etwa mit Hermann Hesse oder Günter Grass. Über drei Jahrzehnte war der Lyriker auch als Maler tätig. Ernst Meister hat ein grafisches Werk geschaffen, das über 1000 Arbeiten auf Papier umfasst. „Seine eigene künstlerische Handschrift bildete sich aus verschiedenen Einflüssen und Freundschaften mit anderen Malern wie etwa Hans Kaiser oder Emil Schumacher“, so Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Ernst Meister, dem 1979 posthum der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, hat sich seit den 1950er Jahren mit den aktuellen Tendenzen der Zeit auseinander gesetzt – sowohl lyrisch als auch bildnerisch.
Meisters Bilder stehen für sich und sind keine Illustrationen seiner Gedichte. „Dennoch ist es spannend, Verbindungen und Unterschiede zwischen Ernst Meister, dem Lyriker und Ernst Meister, dem Maler zu suchen und auch zu finden.“, begründet Prof. Dr. Walter Gödden, wissenschaftlicher Leiter des Museums für Westfälische Literatur, die Entscheidung, Meisters bildnerisches Werk auch im Literaturmuseum in den Fokus zu stellen. Die Spontanität, in der seine Bilder entstanden sind, steht beispielsweise in starkem Kontrast zu der Entstehung seines schriftstellerischen Schaffens: in der Lyrik hat immer ein längerer Prozess der Reduktion stattgefunden.
Ernst Meister selbst sah die Gemeinsamkeit in seinem lyrischen und seinem bildnerischen Werk in der Motivation zu beginnen: „Das Malen bedeutet den Umgang mit Farben, mit dem Stift; und das Substantielle daran ist natürlich der Entwurf, der aufgrund des ersten Einfalls entspringt. Und in diesem ersten Einfall, jetzt beim Malen sowie beim Schreiben, reizt es mich, einen ersten Strich zu machen.“
Die Ausstellung im Museum für Westfälische Literatur zeigt 21 seiner malerischen Arbeiten. „Im Ausstellungsraum des Literaturmuseums können Meisters Bilder ihre ganz besondere Wirkung entfalten“, sagt Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Klassische Moderne am LWL-Landesmuseum in Münster. Sie hat die Ausstellung und das Bestandsverzeichnis der Zeichnungen und Aquarelle erarbeitet.
Eine Ausstellung des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster in Zusammenarbeit mit dem Museum für Westfälische Literatur.
Mehr: www.kulturgut-nottbeck.de
Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck
Landrat-Predeick-Allee 1
59302 Oelde-Stromberg
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 14.00 – 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00 – 18.00 Uhr
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