137. Traumheimat

Ronald M. Schernikau, der Sohn, war zu Beginn der achtziger Jahre eine Hoffnung der deutschen Literatur gewesen. Er vereinte Glamour und Intellekt, Zickigkeit und Menschenliebe mit Formbewusstsein.

Obendrein war er stolz auf seine ausgesprochen klaren politischen Ansichten. Er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen und den Schritt seiner Mutter rückgängig machen: in Leipzig, am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ studieren und am 1. September 1989 in die DDR übersiedeln. Als er 1991 an den Folgen von AIDS starb, gab es dieses Land, das seine erotisch-politisch-literarische Traumheimat gewesen war, nicht mehr. / Jens Bisky, SZ 15.3.

RONALD M. SCHERNIKAU: Irene Binz. Befragung. Herausgegeben von Thomas Keck. Mit einem Vorwort von Dietmar Dath und einem Interview zwischen Ellen Schernikau und Claudia Wangerin. Rotbuch Verlag, Berlin 2010. 224 Seiten, mit zahlr. Fotos, 16,95 Euro.

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

%d Bloggern gefällt das: