Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Anne Bennent liebt die Poesie. Nicht die im stillen Kämmerchen, umgeben von weihevoller Stille, sondern eine Poesie, die wild geritten, ausposaunt und körperlich erlitten werden will. Zum Beispiel Gedichte von Baudelaire, Apollinaire, Bachmann und immer wieder Becketts letztes, nach Sinn suchendes, kongenial stammelndes Lautgedicht,… Continue Reading „73. Poesie, auf Tanzbarkeit getestet: Anne Bennent und Co. im Marstall“
1954, im Alter von zwanzig Jahren, veröffentlicht Jacques Chessex sein erstes literarisches Werk, einen Gedichtband, «Le Jour proche». Schon hier ist ein brüchiger Ton zu vernehmen, eine oft bleierne Stimmung, die geprägt ist von Einsamkeit, von Mangel, Trennung und Todesnähe, eine Atmosphäre, die sich… Continue Reading „67. Zum Tod von Jacques Chessex“
Am 6. Oktober ist der franko-amerikanische Schriftsteller Raymond Federman in San Diego seinem Krebsleiden erlegen. … Federmans schriftstellerisches Schaffen war stark autobiographisch geprägt und drehte sich intensiv um das Thema des Über-lebens und des Schuldgefühls, das das Allein-überlebt-haben hinterlassen hatte. Schon in seinem Erstling… Continue Reading „63. Raymond Federman ist tot“
Der waadtländische Schriftsteller Jacques Chessex ist am Freitag in Yverdon gestorben, meldet Le Temps. Ein „ogre des lettres“, schreibt die Schweizer Zeitung: sagen wir ein „literarischer Riese“. (L’Ogre ist der Titel eines seiner Romane) Zum Tod Hugo Loetschers schrieb er im August: Ich denke… Continue Reading „57. Jacques Chessex gestorben“
Noch ein Ausschnitt aus dem FR-Gespräch mit Urs Engeler: Wenn man beispielsweise nach Frankreich blickt, dann ist man schier erschlagen, was es dort alles gibt. Was meinen Sie konkret? Was es dort an Zeitschriften gibt, wie viele Verlage existieren, wie viele Formen von Veröffentlichungen.… Continue Reading „38. Internauten“
In der Frankfurter Rundschau vom 7.10. ein spannendes Gespräch mit Urs Engeler, 2 Auszüge: Mir scheint, dass die Mitte Vierzigjährigen noch der äußerste Rand einer literarisierten Generation sind. Leute wie Hans-Jost Frey, Jahrgang 1933, die gehören noch zur vollen Blüte, die wissen, was Literatur… Continue Reading „35. Das französische Ticken und die Festung Berlin“
Am 18. August 1893 erwähnte Reichskanzler Otto von Bismarck Nikolaus Beckers «Rheinlied»: «Aber dankbar bin ich der Musik, daß sie mich in meinen politischen Bestrebungen wirkungsvoll unterstützt hat(…). In diesem Stadium war das Beckersche Rheinlied mächtig und bei der Schnelligkeit, mit der es von… Continue Reading „11. Ein Lied wie eine Armee“
Der Quebecer Lyriker Pierre Mathieu starb vergangenen Montag in Montréal. Er veröffentlichte mehr als 50 Bücher, darunter Gedichtbände, Erzählungen, Theaterstücke und Kinderbücher. Er war auch Maler und stellte seine Werke in Kanada, Frankreich und Tunesien aus. / The Canadian Press 11.9.
Die Stadt Straßburg feiert ihren Sohn Hans (Jean) Arp: Vom 18.-27.9. läuft im Palais des Fêtes eine Collage aus Texten des Autors, „Opus Null“. Stimme, Gesang und Tanz vermischen sich in diesem Spektakel in den Sprachen Französisch, Deutsch und Elsässisch. / Dernières Nouvelles D’alsace… Continue Reading „58. Opus Null in Straßburg“
Im Jahr 2008 stiftete die neugegründete Fondation d’entreprise L-A Finances pour la Poésie [interessanter Name] einen Preis für das beste frankophone Lyrikdebüt. Die Preissumme beträgt 5000 Euro. Der Preis wird in diesem Jahr zum zweitenmal verliehen – am 17.9. in der Bibliothèque de l’Arsenal,… Continue Reading „36. Frankophoner Debütpreis“
Im Newsticker der Süddeutschen, 24.8., 18:37: Ein rumänischer Student hat eine Software geschaffen, die verschiedenste Einträge im Kurznachrichtendienst Twitter so miteinander kombiniert und ordnet, dass sie sich reimen. Seit Juni ist dadurch ein «automatisches Gedicht» von insgesamt mehr als 360 000 Versen entstanden. Das berichtete… Continue Reading „056. Automatisches Gedicht aus Twitter-Zeilen“
Charles Baudelaires Gedicht „Die Juwelen“ wurde gleich nach seiner Veröffentlichung Mitte des 19. Jahrhunderts verboten und er musste wegen „Verhöhnung der öffentlichen Moral und der guten Sitten“ sogar eine Geldstrafe zahlen. Das Gedicht ist eine Hommage an sinnliche Frauen, es spielt mit Andeutungen und… Continue Reading „006. Dichter muss Strafe zahlen“
In guten Buchhandlungen, schreibt der Nouvel Obs, kann man sich die Nummer 962-963 der Zeitschrift „Europe“ besorgen, die dem russischen Dichter Ossip Mandelstam (1891-1938) gewidmet ist. (Nun, in Greifswald gibt es dann keine – oder hat jemand L’Europe?). Mandelstam, schreiben sie, ist nicht in… Continue Reading „001. Mandelstam-Nummer“
Zum 100. Geburtstag erinnert sich die Stadt Saint-Girons an ihren vergessenen Sohn, den surrealistischen Dichter Georges Massat. Der hatte 1930 in Toulouse die surrealistische Gruppe Chaos gegründet. Die Gedichte des Blutsbruders von Lorca und Baudelaire wurden zum ersten mal neu herausgegeben in dem Buch… Continue Reading „48. Georges Massat (1909 – 1966), der schalkhafte Dichter“
Neueste Kommentare