Kategorie: Afrika

Was mir gehört ist meins

Was mir gehört ist meins
was dir gehört ist deins
meine Nägel gehören mir
wenn ich Lust habe sie blutig anzumalen
schau nicht finster
wir haben alle die Wahl

Breyten Breytenbach gestorben

wenn du an dein Land denkst
siehst du
Flechten und eine Brille; einen alten Hund voller Blut;
und ein Pferd ersoffen im Fluß

Dennis Brutus 100

Ich erinnerte mich an diesem ruhigen
Sonntagnachmittag,
auf die Villen und Plätze blickend,
wie Freund Federico Lorca starb.

Niemand verlässt sein Zuhause, es sei denn

Ich weiß nicht, wohin ich gehe. Wo ich herkomme, verschwindet. Ich bin nicht willkommen. Meine Schönheit ist hier keine Schönheit.
#WarsanShire

New York

New York! Ich sage dir: New York laß schwarzes Blut zufließen deinem Blut
Daß es die Stahlgelenke dir mit Lebensöl entroste
#LéopoldSédarSenghor #otd

Das Gedächtnis und die Hand

Edmond Jabès  (* 14. April 1912 in Kairo; † 2. Januar 1991 in Paris) Mit beiden Händen IV Der liebkoste Leib läßt die Hand erblühn. Der Faust fehlt die Kosung; fehlt auch die Feder. – Die Feder lockert die Hand. Die Hand öffnet sich der… Continue Reading „Das Gedächtnis und die Hand“

Gebet der Senegalschützen

Für dieses Gedicht von Léopold Sédar Senghor muss man vielleicht wissen, dass der Autor in Westafrika geboren wurde, als es eine französische Kolonie war, und seine Hochschulbildung in Frankreich erhielt. Und dass Frankreich die Bewohner der Kolonien für seine Kriege rekrutierte. Senghor wurde Soldat… Continue Reading „Gebet der Senegalschützen“

Agostinho Neto 100

Agostinho Neto war ein angolanischer Arzt, Dichter und Politiker. Die Portugiesen steckten ihn ins Gefängnis. Nach der Unabhängigkeit seines Landes war er von 1975 bis 1979 erster Staatspräsident. Er starb in Moskau, wurde von sowjetischen Fachleuten einbalsamiert und (in Angola) in ein Mausoleum verbracht… Continue Reading „Agostinho Neto 100“

Augen

Rachid Boudjedra (arabisch رشيد بوجدرة, DMG Rašīd Būǧidra; * 5. September 1941 in Aïn Beïda, Algerien) Dieses Mascarablau, woher hast du es in dem sich findet das Grün von Wassermelonen, Algen und Seegras Zwischen Keramiken – elegant und grazil wie ein Gedicht – und Versen von Baschar* und Farben von Wasiti** Da… Continue Reading „Augen“

Scheiss / Perseus

Inua Ellams FUCK / PERSEUS Regarding the claim / some women enable sexual predators / consider power structures / consider Mount Olympus / a gleaming symbol / of aspiration / of masculinity / so toxic / when Poseidon raped the mortal maiden Medusa /… Continue Reading „Scheiss / Perseus“

Selbsteinschätzung des Sängers

Rudolf Prietze sammelte um 1904 in Nordafrika Lieder der Haussa (Hausa) und ließ sie sich später in Tunis und Kairo von zugewanderten Hausa und Zöglingen der Azhar-Moschee Wort für Wort erklären. Es sind Erzeugnisse fahrender Dichter-Sänger, zábia (Plural) genannt ein stets weibliches Wort, obwohl… Continue Reading „Selbsteinschätzung des Sängers“

Schönheit

Kateb Yacine (Katib Yasin; * 6. August 1929 in Constantine (Algerien); † 28. Oktober 1989 in Tronche bei Grenoble) Kateb Yacine war ein algerischer Schriftsteller, der in drei Sprachen schrieb, Arabisch, Französisch und Tamazight (Berbersprache). Hier ein kleines Gedicht auf Französisch. Toute beauté n’est… Continue Reading „Schönheit“

Wenig und viel oder: Mao Zhu demütigte den Stör

Der südafrikanische Dichter Dennis Brutus wurde vom Apartheidregime verfolgt, angeschossen und zu 18 Monaten Zwangsarbeit auf Robben Island verurteilt. Nach seiner Entlassung konnte er ins Exil nach London ausreisen und kam schließlich in die Vereinigten Staaten. Irgendwann konnte ich in einem Antiquariat im Wald… Continue Reading „Wenig und viel oder: Mao Zhu demütigte den Stör“

„Dichtung der Naturvölker!“

Zum Welttag der kulturellen Vielfalt zwei Gedichte aus einer Sammlung, die im Sprachgebrauch der Zeit „Dichtungen der Naturvölker“ hieß. Terminologisch und begrifflich sozusagen nicht auf der „Höhe“ unserer Zeit, aber wieviel Material! Was für ein Entdecker- und Sammlergeist. Aus der Einleitung: Zu den wenigen… Continue Reading „„Dichtung der Naturvölker!““

Amazonen

KRIEGSLIED DER AMAZONEN VON DAHOMEY Auf! Laß uns die Erde aufreißen, umdrehen, umwerfen, – Mögen die Männer dafür die Schmerzen der Kreißenden fühlen! Auf! Laßt uns graben und arbeiten! Auf! Laßt uns die Erde aufreißen, umdrehen, umwerfen, – Mögen die Männer dafür die Schmerzen… Continue Reading „Amazonen“