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Veröffentlicht am 30. September 2017 von lyrikzeitung
Christa Reinig (6. August 1926 Berlin – 30. September 2008 München)
EIN DICHTER ERHIELT EINEN FRAGEBOGEN
Ein dichter erhielt einen Fragebogen zur Ausfindigmachung der von den Kulturschaffenden für geeignetst gehaltenen Methoden zur Hervorbringung drucktauglicher Produktion.
Der fragebogen fragte: Welches halten Sie für die günstigste Voraussetzung zum fehlerlosen Ablauf Ihres Schaffensprozesses? Er antwortete: ergriffenheit. Können Sie uns ein Arbeitsmittel zur Anfertigung möglichst hochwertiger Kunstwerke nennen, das in unserem Wirtschaftsbereich nicht als Mangelware eingeplant ist? Er antwortete: geduld. Welches Material halten Sie bei der Herstellung Ihrer Kunstwerke für besonders unumgänglich? Er antwortete: wahrheit. Verfolgen Sie neben der massenbildenden Aufgabe Ihrer kulturellen Tätigkeit noch einen besonderen persönlichen Zweck in Ihrer Arbeit? Er antwortete: erkenntnis.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christa Reinig, L&Poe-Anthologie
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