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Veröffentlicht am 30. Januar 2015 von lyrikzeitung
Außerdem bringt das Schreibheft Nummer 83 brandneue Gedichte des Charkower Schriftstellers Serhij Zhadan aus dem Band „Schuss- und Stichwaffen“, die zeigen, dass es im Osten der Ukraine auch vor der aktuellen Krise ziemlich gewalttätig zuging, und ein Dossier über den 1969 mit gerade 36 Jahren verstorbenen Ost-Berliner Dichter Uwe Gressmann*. Das schönste Gedicht, ja überhaupt der schönste Text in diesem Schreibheft stammt allerdings von Leonid Aronson. Aronson war der abgesehen wieder von Iosif Brodsky vielleicht beste der Leningrader Dichter der späten 60er-Jahre, starb noch jünger als sein Zeitgenosse Griesmann* und wird in Russland seit einigen Jahren wiederentdeckt. Die geniale deutsche Übersetzung von Aronsons Achtzeiler besorgte Jan Wagner. Seine bzw. Aronsons acht Zeilen allein sind es wert, die aktuelle Ausgabe des Schreibheftes zu kaufen:
„Schön ist, Gott, was ich erblicke!, Jedes Mal wie zu Beginn, Und die Schönheit ohne Lücke. Wegzusehen – doch wohin? Weil vom Fluss die Zitterwinde Wehen, sind sie frisch gekühlt. Nichts, was hinter allem stünde. Alles zeigt sich, unverhüllt.“ / Uli Hufen, DLF
Schreibheft. Zeitschrift für Literatur. Nr. 83, 184 Seiten, 13 Euro.
*) Greßmann
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Rußland, Russisch, Ukraine, UkrainischSchlagworte: Jan Wagner, Leonid Aronson, Schreibheft, Serhij Zhadan, Uli Hufen, Uwe Greßmann
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