Schlagwort: L&Poe-Anthologie

Wind winde Weiden wenn Weöres weint

Brigitte Struzyk Am anderen Abend Bind Besenbinder brauchbare Besen Bald badet die Bachmann Hitziger Hajnal halt ihr das Handtuch Finde für Fühmanns Fächer Folianten Wind winde Weiden wenn Weöres weint Am anderen Abend atmet Anna auf Grün glänzen die Grenzen im Garten von Vas… Continue Reading „Wind winde Weiden wenn Weöres weint“

Mittelmänner

Rae Armantrout (* 13. April 1947 in Vallejo, Kalifornien) Aus: Rae Armantrout: narrativ. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Amerikanischen von Uda Strätling & Matthias Göritz. Wiesbaden: luxbooks, 2009 (luxbooks.americana), S. 228f

Anständiges Sonett

Ulla Hahn (* 30. April 1945 in Brachthausen, heute Kirchhundem im Sauerland) Anständiges Sonett Schreib doch mal ein anständiges Sonett St. H. Komm beiss dich fest ich halte nichts vom Nippen. Dreimal am Anfang küss mich wo’s gut tut. Miss mich von Mund zu Mund.… Continue Reading „Anständiges Sonett“

Liebende

Alejandra Pizarnik (eigentlich Flora Pizarnik; * 29. April 1936 in Buenos Aires; † 25. September 1972 ebenda) Liebende Eine Blume        nicht weit von der Nacht        mein stummer Körper        öffnet sich dem zarten Drängen des Taus… Continue Reading „Liebende“

Ein modernes Weib

Maria Janitschek (geborene Tölk, * 22. Juli 1859 in Mödling bei Wien; † 28. April 1927 in München) Ein modernes Weib Ein Mann beleidigte ein Weib. Es war Von jenen schnöden Thaten eine, die Kein Weib vergessen und vergeben kann. Geraume Zeit verstrich. Da… Continue Reading „Ein modernes Weib“

Dritte Klasse

Glykeria Basdeki Dritte Klasse Ich bin neun, gehe in die dritte, Mama ist nicht tot, alle im Haus leben (noch), ich habe Hefte, ich habe Buntpapier, ich mag Dimitris aus der fünften, ich werde nicht so schnell alt, das kann noch Jahre dauern, ich… Continue Reading „Dritte Klasse“

Abends

Hertha Kräftner (* 26. April 1928 in Wien; † 13. November 1951 ebenda) Abends Er schlug nach ihr. Da wurde ihr Gesicht sehr schmal und farblos wie erstarrter Brei. Er hätte gern ihr Hirn gesehn. – Das Licht blieb grell. Ein Hund lief draußen… Continue Reading „Abends“

Das Konzert

Alfred Lichtenstein Das Konzert Die nackten Stühle horchen sonderbar beängstigend und still, als gäbe es Gefahr. Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt. Ein grünes Fräulein sieht oft in ein Buch. Und einer findet bald ein Taschentuch. Und Stiefel sind ganz gräßlich angedreckt. Aus… Continue Reading „Das Konzert“

Der Lockruf

Silja Walter (* Cécile Walter am 23. April 1919 in Rickenbach bei Olten; † 31. Januar 2011 im Kloster Fahr) DER LOCKRUF Bunte Wasservögel spielen Zwischen Rohr und Binsenstielen. Kommt die Königin gegangen, Will sich Wasserlilien fangen. Schüttelt Falter und Libellen Aus Papyrusblütenschellen, Löst… Continue Reading „Der Lockruf“

Lustgarten Kampffeld Leseabenteuer

Ich wollte eins von den nur vier Gedichten von Louise Glück (die heute Geburtstag hat) aussuchen, die Jürgen Brôcan in seine großartige Anthologie „Sehen heißt ändern. Dreißig amerikanische Dichterinnen des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen hat. Die Wahl fiel schwer, keines ließ kalt und jedes forderte… Continue Reading „Lustgarten Kampffeld Leseabenteuer“

Life

Gibt es Gedichte von Charlotte Brontë auf Deutsch? In meiner Bibliothek leider nicht. Zu ihrem Geburtstag heute eins im Originaltext. „Life.“ by Charlotte Brontë (1816-1855) First Publication: Poems by Currer, Ellis, and Acton Bell. London: Aylott and Jones, 8, Paternoster Row, 1846. pp. 81-82.… Continue Reading „Life“

Kosmopolitisch

G. Emil Barthel Kosmopolitisch In fremde Länder mußt ich frühe gehen Und fühlte mich in ihnen wie verbannt; Als ich Verbannte dann bei uns gesehen, Von Liebe zu der Heimat übermannt, – Da streifte mich des Weltengeistes Wehen, Und meine Seele hat es tief… Continue Reading „Kosmopolitisch“

Mond und ich

Die Dichterin Shunzei no musume (1171? – 1254) war eine Zeitgenossin Walter von der Vogelweides. Anders als der Deutsche konnte sie auf eine jahrhundertalte Tradition zurückgreifen. Kaiser Gotoba erkannte ihren literarischen Rang und nahm sie in seinen Dichterkreis auf. Mit diesem Gedicht gewann sie… Continue Reading „Mond und ich“

Die Nacht streckt ihre Finger aus

SARAH KIRSCH (* 16. April 1935 in Limlingerode, Kreis Nordhausen; † 5. Mai 2013 in Heide, Holstein) Die Nacht streckt ihre Finger aus Die Nacht streckt ihre Finger aus Sie findet mich in meinem Haus Sie setzt sich unter meinen Tisch Sie kriecht wird… Continue Reading „Die Nacht streckt ihre Finger aus“

die müssen doch wohl eine macke habn

Gabriele Stötzer ich bin nicht rosa luxemburg du bist nicht clara zetkin uns ham se nicht die köpfe geschorn uns ham se nicht die köpfe geschorn ich bin kein dünner darmverschluß du bist kein schienbeinmuskel uns ham se nicht vor die köpfe geschlagen uns… Continue Reading „die müssen doch wohl eine macke habn“