Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
„Der Schreiber muß sich davon lösen, dem Glanz der ‚einfachen‘ Erkenntnis nachzujagen“, schrieb Thomas Brasch 1971 in sein Tagebuch. Und: „Die Welt, in der wir uns aufhalten, muß vorsichtig mit den Fingerspitzen neu begriffen werden (…).“ UND WENN WIR NICHT AM LEBEN SIND dann… Continue Reading „36. Mit den Fingerspitzen“
Der Gegensatz, mit dem Rinck spielt, ist nicht schwer zu verstehen. Eine Langschläferin fühlt sich vom gottgefälligen Leben der Tischler bedrängt. Deren Werte liegen ihr fern, sie lebt in einer anderen Welt und kann deswegen nur vermuten, dass Andere die Emsigkeit zu früher Stunde… Continue Reading „45. Die Todesangst im Dengeln“
„Für Liebhaber einfacher Lösungen” ist ein solcher Text nichts. Glücklicherweise scheint er es nicht aufs Verstandenwerden anzulegen. Merkwürdigerweise versetzt er gerade, weil man gezwungen wird, das Kausalitätsprinzip zu verlassen und die Sprünge von den stummen Vögeln zum Regal zum Kitsch hinzunehmen und sich zwischen… Continue Reading „61. Unbestimmtes Verstehen“
Die Lyrikerin Monika Rinck erhält in diesem Jahr den Peter-Huchel-Preis. Sie wird für ihren Gedichtband „Honigprotokolle“ ausgezeichnet. Der SWR und das Land Baden-Württemberg vergeben den Preis seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des Vorjahres. Die „Honigprotokolle“ setzten einen „poetischen Resonanzkörper“ in Gang, der… Continue Reading „68. Peter-Huchel-Preis 2013 für Monika Rinck“
Im Frankfurter Literaturhaus sprach Durs Grünbein mit der Literaturkritikerin Insa Wilke über seinen neuen Lyrik-, nein, Gedichtband, denn: „Die Lyra ist zerbrochen, die Lyrik ist gestern gestorben.“ Der Prosa prophezeite der Dichter aus Berlin eine große Zukunft als Ergründerin der menschlichen Psyche – vor… Continue Reading „114. Zerbrochen“
Es ist aufschlussreich zu verfolgen, wie sich in Beyers Texten langsam das Theoretische auflöst und etwas immer mehr Raum gewinnt, das sich nur aus dem Schreiben ergeben kann. Auf dem Umweg über die zwar abgeschlossene, in ihren atmosphärischen Umrissen aber noch zu erahnende Zeitgeschichte,… Continue Reading „8. Erdkunde“
Der GWK-Förderpreis Literatur geht in diesem Jahr an den Lyriker Adrian Kasnitz für seine unveröffentlichten Gedichte „Glückliche Niederlagen“. Die renommierte Auszeichnung für herausragende Nachwuchsautoren aus Westfalen ist mit 4.000 Euro und der Aufnahme in ein langjähriges Förderprogramm dotiert. Adrian Kasnitz wurde 1974 im Ermland… Continue Reading „103. Adrian Kasnitz erhält den GWK-Literaturpreis 2011“
Allein der Auftakt zur schließlich publizierten 100-Seiten-Schrumpffassung aus Braschs Monsterprojekt ‚Mädchenmörder Bruhnke‘ hat eine exzentrische poetische Dichte, nach der man in der Gegenwartsliteratur suchen kann: ‚Als falle eine Zeit, die mir schon für immer vergangen schien, plötzlich wieder über mich her, wie ein großes… Continue Reading „7. Anführungszeichen-Literatur“
Faktor kam 1978 von Prag nach Ost-Berlin und wurde neben Bert Papenfuß schnell zu einem Protagonisten (und Außenseiter) der Prenzlauer-Berg-Szene. Sein Alter ego Georg geistert schon lange durch Faktors verzerrt autobiographisch grundierte Bücher. Früher machte Georg sich Sorgen um seine Zukunft, und sein Autor… Continue Reading „140. „Detailliert, verräterisch, intim, erschöpfend““
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