Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Und noch ein, diesmal literarischer, Fund aus jener Silvesterausgabe (die alten Zeitungen lassen mich nicht los). Gustav Falke [d.J.] bespricht eine mißlungene Übersetzung des persischen Dichters Rumi. Mißlungen nicht vorwiegend wegen der zahlreichen Deutschfehler des iranischen Übersetzers (hier hätte der Verlag ruhig einen Korrektor… Continue Reading „13. Hohes und Niedriges“
Der Begriff „Mawlîd“ bedeutet Geburt, Geburtsort und –zeit. Literarisch bezeichnet der Begriff hauptsächlich Werke, die sich mit der Geburt des Propheten Muhammad (saw), seinem Leben, Verhalten, Aussehen, seinen Wundern bis hin zu seinem Tod beschäftigen. Viele dieser Werke wurden mit der Absicht verschriftlicht, diese… Continue Reading „177. Mawlîd-Gedichte“
Seit dem Start zum Nguyen-Tieu-Tag (dem 15. Tag des ersten Mondmonats) 2003 ist der Vietnamesischer Lyriktag zu einer nationalen Tradition geworden, immer im zeitigen Frühjahr. In diesem Jahr wird zu diesem Anlaß ein großes landesweites Festival veranstaltet zum 1000. Gründungstag der Hauptstadt Hanoi, sagt… Continue Reading „165. Lyrikfest zum 1000. Gründungsjahr Hanois“
Beirut war 2009 Welthauptstadt des Buches. Für viele Autorinnen und Autoren aus autoritären arabischen Staaten mit strenger Zensur ist Beirut bereits seit vielen Jahren eine Oase der Freiheit. Dies gilt besonders für Schreibende aus dem Nachbarland Syrien. / Susanne Schanda, NZZ 20.2.
Das DKP-Portal „Kommunisten“ berichtet über den Streik gegen den Verkauf des staatlichen Tabakmonopols an einen US-Konzern durch die türkische Regierung, der u.a. eine 50%ige Lohnkürzung mit sich bringen soll. Dabei spielt offenbar ein deutsches Gedicht eine Rolle. Der Gewerkschaftsfunktionär Selahattin Yildirim sagte: Das Gedicht… Continue Reading „140. Alle oder keiner“
Leibgarden Männer schlachten einander; Krieger Kinder, Frauen nicht schonen. Einundzwanzig Sippen flohen vor den Rebellen. Nur ein Vater verlebte das Ende des engen Weges: Der mußte seine zwei kleinen Mädchen opfern. Melden gehorsamst: Auch Kaisers Garden sind Helden. In ewigen Siegen bekriegen sie das… Continue Reading „115. Meine Anthologie 27: Du Fu, Helden sind Mörder“
Begehren ist besser als Natur. Die Naturschönheit ist immer tautologisch (schön ist, was schön aussieht). Deshalb ist sie an sich auch so langweilig. Und muß mit anderem aufgeladen werden. Mit Mystik und Lyrik zum Beispiel. Der Honig, der in Vergils Text vom Himmel fällt… Continue Reading „109. Vergils Honig“
Unter diesem Titel erschien eine Auswahl aus dem Werk der arabischen Dichterin Khansa (Al-Khansa, Al-Khanza) (590-644*). Le Verdoyant schreibt: Khansa gehörte zur Generation des Propheten Mohammed, der ihre Verse schätzte. Ihre Gedichte erregten die Bewunderung ihrer Zeitgenossen, aber auch den Enthusiasmus von Dichtern nachfolgender… Continue Reading „103. Ich, Dichterin und Frau aus Arabien“
Erst war die Blume – dann ihr Bild – dann wurde das Gedicht gesucht. Das Bild: Adonisröschen in der Ruine der Marienkirche, Efes (Ephesos) am 16.2. 2010. In dieser Kirche soll im Jahre 431 ein Konzil die Frage diskutiert haben, ob Maria Gottesmutter oder… Continue Reading „96. Adonisröschen“
Zwanzig Morde, so glauben die Familien, hinter denen der „tiefe Staat“ steckt: die Netzwerke und Todesschwadronen selbsternannter Vaterlandsschützer, die in den Katakomben der Republik nisten, seit diese 1923 geboren wurde. Eine solche Schau der Solidarität unter den Opfern hat es noch nie gegeben. Vom… Continue Reading „95. Aufstand der Opfer“
In ihrem Film „Black Bus“ porträtiert die israelische Regisseurin Anat Yuta Zuria zwei junge Frauen, die in einer ultraorthodoxen Gemeinde aufgewachsen sind und ihr den Rücken kehren: Ich habe einen interessanten muslimisch-feministischen Ausdruck gefunden. Dort war die Rede von „Geschlechterapartheid“. Das fand ich passend.… Continue Reading „92. Geschlechterapartheid“
Die Imitation von Harmonie, die durch die Anhäufung gleichlautender Buchstaben entsteht, ist eine schlichte und gewöhnliche Täuschung. Ich bin überzeugt davon, dass der Hang zu solchen Täuschungen der Freude geschuldet ist, die sich beim Erleben dieser Harmonie in der Dichtung einstellt. Versteht ein Mensch… Continue Reading „83. Falsche Freude“
Sultan Selim I. Höchste Liebe Fürwahr, es ist so weit mit mir gekommen, Daß, wenn es nicht verruchter Frevel wär, Ich zu ihr spräche, voller Anbetung: „Wo Gott ist? Hier bei dir. Du bist es selbst.“ Hans Bethge: Das türkische Liederbuch. Kelkheim: YinYang Medie… Continue Reading „69. Meine Anthologie: Wo Gott ist?“
Jehuda Halevi ist vor allem als Dichter bekannt, eine der Leuchtgestalten des sogenannten Goldenen Zeitalters des jüdischen Spanien im 11. und 12. Jahrhundert. Aber wenn man Hillel Halkins neues Buch „Jehuda Halevi “ gelesen hat, wird klar, daß Halevi noch bedeutender ist, als seine… Continue Reading „55. Jehuda Halevi“
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