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Veröffentlicht am 23. März 2021 von lyrikzeitung
Adam Zagajewski
(* 21. Juni 1945 in Lemberg, Ukrainische SSR; † 21. März 2021 in Krakau)
Gedichte über Polen
Ich lese Gedichte über Polen, geschrieben
von fremden Dichtern, Deutsche und Russen
haben nicht nur Gewehre, auch
Tinte, Federn, auch etwas Herz und viel
Phantasie. Das Polen in ihren Gedichten
erinnert an ein verwegenes Einhorn,
das von der Wolle der Gobelins sich nährt, das
schön ist, schwach und unvernünftig. Ich weiß nicht,
worin der Mechanismus der Täuschung besteht,
aber auch mich, den nüchternen Leser,
betört dieses märchenhafte, wehrlose Land,
von dem sich die schwarzen Adler, die hungrigen
Kaiser, das Dritte Reich und das Dritte Rom nähren.
Deutsch von Karl Dedecius, aus: »Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts«. Herausgegeben von Karl Dedecius/Deutsches Polen-Institut. 5 Abteilungen in sieben Bänden. Zürich: Ammann Verlag 1996ff. Abteilung »Poesie«. Hrsg. und übertragen von Karl Dedecius. Zürich: Ammann 1996. (c) Hanser Verlag München
Kategorie: Polen, PolnischSchlagworte: Adam Zagajewski, Karl Dedecius
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Wiersze o Polsce
Czytam wiersze o Polsce pisane
przez obcych poetów. Niemcy i Rosjanie
mają nie tylko karabiny, lecz także
atrament, pióra, trochę serca i dużo
wyobraźni. Polska w ich wierszach
przypomina zuchwałego jednorożca,
który żywi się wełną gobelinów, jest
piękna, słaba i nierozważna. Nie wiem,
na czym polega mechanizm złudzenia,
ale i mnie, trzeźwego czytelnika,
zachwyca ten baśniowy, bezbronny kraj,
którym żywią się czarne orły, głodni
cesarze, Trzecia Rzesza i Trzeci Rzym.
Quelle: https://www.visegradliterature.net/works/pl/Zagajewski%2C_Adam-1945/Wiersze_o_Polsce
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