Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Ebenfalls aus New York stammt Lisa Oppenheim, deren Ausstellung bei Klosterfelde zu sehen ist. … Die Übersetzung von Formen und Worten ist das Thema ihrer zweiten Arbeit, einer filmischen Doppelproduktion, die sich einem Gedicht von Ezra Pound widmet (12 000 Euro). Pound arbeitet mit… Continue Reading „38. Stille Post“
<13> Juden und Heiden hinaus! so duldet der christliche Schwärmer. Crist und Heide verflucht! murmelt ein jüdischer Bart. Mit den Cristen an Spies und mit den Juden ins Feuer! Singet ein türckisches Kind Christen und Juden zum Spott. Welcher ist der klügste? Entscheide! Aber… Continue Reading „32. Meine Anthologie: Narren“
Erich Fried Steigerungsstufen für Aufsteiger Arsch- lecker Arsch- leckerer Arsch- leckerster In: Erich Fried: So kam ich unter die Deutschen. Gedichte. Für Peter-Paul Zahl, Karl-Heinz Roth und alle Lebenden und Toten, die ihnen etwas bedeuten. Hamburg: Verlag Assoziation 1977, S. 59 [Irgendwie immer noch… Continue Reading „7. Steigerung (Meine Anthologie)“
Gottfried Benn Was schlimm ist Wenn man kein Englisch kann, von einem guten englischen Kriminalroman zu hören, der nicht ins Deutsche übersetzt ist. Bei Hitze ein Bier sehn, das man nicht bezahlen kann. Einen neuen Gedanken haben, den man nicht in einen Hölderlinvers einwickeln… Continue Reading „5. Meine Anthologie: Was schlimm ist“
Je mehr Äußerung, desto stiller Je stiller, desto mehr Äußerung. Notiz Hölderlins unter dem (offenbar aufgegebenen) Hymnenentwurf „Deutscher Gesang“. Mit dieser ästhetischen Maxime beginne ich eine Hölderlin-Reihe innerhalb meiner Anthologie, die nicht aus abgeschlossenen Texten, sondern aus Segmenten, Entstehungsstufen besteht. Ein Versuch, das Gedicht… Continue Reading „130. Maxime“
In ihrer Dissertation mit dem Titel «Aber was ist diß?» – der ihr liebsten aller Fragen Hölderlins – , befasste sie sich mit diesem Kunstgriff, den der Dichter in seinen Texten mehrfach verwendet. Die Literaturwissenschaftlerin fand heraus, dass die Fragen mit den Jahren immer… Continue Reading „126. «Aber was ist diß?»“
Friedrich Schröder-Sonnenstern Der moralische Wahrheitsmaler Ein’n Wahrheitsmaler gibt es auch, der hat jenen besonderen Brauch, er malt die Wahrheit, wie sie ist, so wie sie liebt, frißt, kackt und pißt. In: Schröder-Sonnenstern: Seelenerkennungsdienst. Sentenzen, Gedichte, Graphiken. Berlin: BasisDruck 2006 (Pamphlete 13), S. 24 (Eingängig,… Continue Reading „87. Meine Anthologie: Wahrheitsmaler“
Als sie sich unter seinem Rock zum weichen Hügel vortastet weiß er noch nicht wie sie sich das vorstellen wollen es bleibt auch ihr nur ührig in einem Kommentar hinter her festzustellen ob es sich um die Szene einer Ehe gehandelt hat oder um… Continue Reading „76. Meine Anthologie 55: Paul Wühr, Als“
Maria Hebrea (Maria die Jüdin), erstes Jahrhundert v.Ch.* Die Zahlen 2 sind 1 3 & 4 sind 1 1 wird 2 2 wird 3 Maria die Jüdin war eine Alchimistin im hellenistischen Ägypten. Sie soll die Grundlagen unseres chemischen Wissens gelegt haben. Manche… Continue Reading „23. Meine Anthologie: Zwei gleich eins“
Statt eines Stornitages haben wir fast eine Storniwoche. Ich habe das Gedicht von Alfonsina Storni in Prosa übersetzt, so wörtlich wie mir möglich. Dabei habe ich die Hinweise von Àxel Sanjosé berücksichtigt, gar von ihm gefundene Formulierungen eingebaut und meine Fassung nach seinen kritischen… Continue Reading „6. Meine Anthologie: Argentinische Eumeniden“
Robert Herrick (1591-1674) DREAMS Here we are all, by day; by night we’re hurl’d By dreams, each one into a several world. Die Briten konnten konzise fünfhebige Verse eher als wir. Die Deutschen fingen später an und taten es zunächst lieber den Franzosen nach,… Continue Reading „2. Meine Anthologie: Traumwärts“
Tagesliteratur Die Flut der Poesie wirft an den Strand Viel bunte Steinchen, Kieß und Sand, Darunter echte Perlen liegen. Die Knaben Recensenten schrein: Ein neuer Stein, ein neuer Edelstein! Und von den Perlen wird geschwiegen. (Gedichte Bd. VI, 1838) Aus: Elf Bücher Deutscher Dichtung.… Continue Reading „97. Meine Anthologie 54: Friedrich Rückert, Tagesliteratur“
Die junge Welt beschreibt einen Film mit Gedicht. Darin sitzen zwei junge Leute auf einer Wiese: Sie, die Wiese, sieht zunächst ganz so aus, als wäre sie dazu geschaffen, es auf ihr zu treiben. Das liegt einfach nahe. Oder sich statt dessen (endlose Sublimierung)… Continue Reading „60. Feuer und Eis“
Epistel Nr. 82 oder unerwarteter Abschied von ULLA WINBLAD, mitgeteilt auf einem sommerlichen Frühstück im Grünen Liebste, an dieser Quelle ist unser Frühstück gleich zur Stelle. Rotwein mit Pimpinelle und Schnepfen sind der erste Gang … ULLA, komm, laß uns trinken! In unserm Korb… Continue Reading „53. Meine Anthologie 53: Carl Michael Bellman, Epistel 82“
DER DICHTER Einem Dichter müssen spenden Alle, die sich ihm gesellen, Daß ihm aus gefüllten Händen Wiedrum wunderbar entquellen 00Die Gesänge sonder Zahl. Und er weiß es nicht, von wannen Ihm die Stimme seltsam tönet, Doch er kann sie nimmer bannen, Bis sie sich… Continue Reading „34. Meine Anthologie 52: Georg Heym, Der Dichter“
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