Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Die japanischen Formen Tanka und Haiku scheinen dem westlichen Leser vielfach unmittelbar zugänglich. Auch weil seit Anfang des vorigen Jahrhunderts Künstler und Dichter sie adaptiert und unsere Augen und Ohren geschult haben. Klingt der folgende Tanka nicht wie aus Brechts Spätlyrik? Hätt ich… Continue Reading „Fern in den Bergen“
Heinrich Heine Lied der Marketenderin (Aus dem Dreißigjährigen Krieg) Und die Husaren lieb ich sehr, Ich liebe sehr dieselben; Ich liebe sie ohne Unterschied, Die blauen und die gelben. Und die Musketiere lieb ich sehr, Ich liebe die Musketiere, Sowohl Rekrut als Veteran, Gemeine… Continue Reading „Ich liebe sie alle, die Braven“
Zum 100. Todestag Frank Wedekinds (* 24. Juli 1864 in Hannover; † 9. März 1918 in München) heute ein Gedicht und die erste Strophe eines zweiten. Schluß Ich wußte ehmals nichts davon, Bin unschuldsvoll gewesen, Bis daß ich Wielands Oberon Und Heines Gedichte gelesen.… Continue Reading „Dichters Klage“
Menschen ohne Todesdatum. Vermutlich Anfang März 1943 starb in Auschwitz Gertrud Kolmar (Pseudonym für Gertrud Käthe Chodziesner, * 10. Dezember 1894 in Berlin). Hier ein Gedicht aus dem Nachlaß. Gertrud Kolmar ANNO DOMINI 1933 Er hielt an einer Straßenecke. Bald wuchs um ihn die… Continue Reading „ANNO DOMINI 1933“
Weiter mit Heine. Aus seinem unerschöpflichen Reservoir galliger Deutschland- und Zeitgedichte heute dies. Heinrich Heine Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. Sie wandern viel tausend Meilen, Ganz ohne… Continue Reading „Die Wanderratten“
Julian Przyboś (* 5. März 1901 in Gwoźnica Dolna/Powiat Strzyżowski; † 6. Oktober 1970 in Warschau) Solange wir leben Kanonendonner, blutroter Feuerschein, lodernd, als bräche der Himmel ein. Hilflos, von Granaten zu Boden geschmissen, fleh ich um Gnade, um ein Gewehr! Schrei wie ein… Continue Reading „Solange wir leben“
Ein bißchen Heine als Antidot. – Im 24. Caput seines „Deutschland. Ein Wintermärchen“ sagt ihm die Göttin Hammonia, die sich wundert, daß der in Paris lebende Dichter in den Norden reist, daß früher Klopstock (begraben in Hamburg) ihr Lieblingsdichter war. Heute ist es –… Continue Reading „Heinrich Heine, deutscher Dichter“
Heinrich Heine Jetzt wohin? Jetzt wohin? Der dumme Fuß Will mich gern nach Deutschland tragen; Doch es schüttelt klug das Haupt Mein Verstand und scheint zu sagen: Zwar beendigt ist der Krieg, Doch die Kriegsgerichte blieben, Und es heißt, du habest einst Viel Erschießliches… Continue Reading „Jetzt wohin?“
Mechthild von Magdeburg [Got gelichet die selen fúnf dingen] O du schoene rose in dem dorne, o du vliegendes bini in dem honge, o du reinú tube an dinem wesende, o du schoenú sunne an dinem schine, o du voller mane an dinem stande!… Continue Reading „Schöne Rose im Dickicht“
Johann Balthasar Schupp (auch Schuppius, Pseudonyme: Antenor, Ambrosius Mellilambius, * 1. März 1610 in Gießen; † 26. Oktober 1661 in Hamburg) Braut-Lied : Gerichtet auff der Frantzosen Sprich-Wort: Contentement passe richesse, Dem … Herrn Heinrich Mäven Handels-Mann in Hamburg … Als er … sich… Continue Reading „Braut-Lied“
Sophie Tieck, auch Sophie Bernhardi oder Sophie von Knorring (* 28. Februar 1775 in Berlin; † 1. Oktober 1833 in Reval) “Sie hat gewiß herrliche Geistesanlagen; aber Leidenschaftlichkeit und Ehrgeiz haben, wie es mir scheint, ihre Seele sehr zerrüttet.” (Darüber sind die Dichter erhaben.)… Continue Reading „Schwester des Dichters“
Elisabeth Borchers (* 27. Februar 1926 in Homberg, Niederrhein; † 25. September 2013 in Frankfurt am Main) 1961 löste dieses schön surrealistische Gedicht bei den Lesern der FAZ Proteste aus: eia wasser regnet schlaf eia abend schwimmt ins gras wer zum wasser geht wird… Continue Reading „eia wasser regnet schlaf“
Mechthild von Magdeburg / Monika Rinck XVIII. Gott gleicht die Seele fünfer Dinge O du schöne Rose im Dornicht, o du fliegende Biene im Honig, o du reine Taube in deinem Sein, o du schöne Sonne in deinem Schein, o du voller Mond in… Continue Reading „Wer vergleicht wen womit?“
Quirinus Kuhlmann (* 25. Februar 1651 in Breslau; † 4. Oktober 1689 in Moskau, hingerichtet), deutscher Schriftsteller und Mystiker. Der XLI. Libes-Kuß Ihro Röm. Kaiser= und Königs=Majestät des Allerglorwürdigsten LEOPOLDUS Hochansehnlichen Rath / H. George von Schöbel und Rosenfeld / Thumherrn zu Magdeburg bei… Continue Reading „Nim einen Libes=kuß“
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