Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 18. November 2021 von lyrikzeitung
Richard Dehmel
(* 18. November 1863 in Hermsdorf bei Wendisch Buchholz, Provinz Brandenburg; † 8. Februar 1920 in Blankenese)
Radlers Seligkeit Wer niemals fühlte per Pedal, dem ist die Welt ein Jammertal! Ich radle, radle, radle. Wie herrlich lang war die Chaussee! Gleich kommt das achte Feld voll Klee. Ich radle, radle, radle. Herrgott, wie groß ist die Natur! Noch siebzehn Kilometer nur. Ich radle, radle, radle. Einst suchte man im Pilgerkleid den Weg zur ewigen Seligkeit. Ich radle, radle, radle. So kann man einfach an den Zehn den Fortschritt des Jahrhunderts sehn. Ich radle, radle, radle. Noch Joethe machte das zu Fuß, und Schiller ritt den Pegasus. Ick radle!
Brettl-Lieder, hg.v. Otto Julius Bierbaum, Leipzig 1900 – Auch in: Richard Dehmel, Gedichte. Hrsg. Jürgen Viering. Stuttgart: Reclam, 1990, S. 17
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Richard Dehmel
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare