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Veröffentlicht am 5. September 2020 von lyrikzeitung
Christian Wernicke
(* im Januar 1661 in Elbing; † 5. September 1725 in Kopenhagen)
Auf die wunderbahre Wirckungen des Gemüths und des Glücks
DAß ich heut Freuden-voll / bedachtsam und gescheut
Und morgen saur / zerstört / und voller Traurigkeit /
Und diß wie das ohn‘ Ursach bin ;
Daß ich heut gantz gewiß gewinn /
Und morgen gantz gewiß verlier ;
Daß dieser Wechsel hält Gesetzte Maaß und Ziel /
Doch offtmahls früh- bald später sich einfindt /
Ist das was kein Descartes nicht ergründt :
Ich steh zwar offtmahls auff der Wach /
Und suche nach dem unerforschten Gut /
Ich grüble den unkennbarn Zeiten nach /
Umsonst ! Es ist des Glücks / des Hauptes Ebb und Fluth.
Aus: Das Zeitalter des Barock. Texte und Zeugnisse. Hrsg. Albrecht Schöne. München: C.H. Beck, 1963, S. 686
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christian Wernicke
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