Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 30. November 2017 von lyrikzeitung
2012 veröffentlichte der Philologe und Dichter Dirk Uwe Hansen ein Bändchen mit ausgewählten Fragmenten der Sappho in zweifacher Gestalt, als die Scherben der Fragmente (Scherben ist bei einem der Fragmente sogar wortwörtlich wahr: der Text von Fragment 2 Voigt überdauerte eingeritzt in eine Tonscherbe) und als Nachdichtung, Vervollständigung von heute aus. Er schreibt in einer Vorbemerkung: „Mit spitzem Stift als behutsame und maßstabsgerechte Umrisszeichnung, die sich in das verlorene Ganze wieder einsetzen ließe, auf der einen Seite, als Pinselzeichnung, die den flüchtigen Eindruck der einzelnen ins Licht gehaltenen Stücke festhalten will, auf der anderen.“ Mit Erlaubnis des Autors rücke hier in den nächsten Tagen einige dieser Doppelversionen ein.
Heute: aus den drei Fragmenten 51, 52 und 54 Voigt ist, scheints, ein heutiges Gedicht geworden.
Frg. 51 Voigt Ich weiß nicht, was ich tu. Zweifach sind meine Überlegungen.
Frg. 52 Voigt Ich glaube nicht den Himmel zu berühren.
Frg. 54 Voigt Den, der vom Himmel kam und einen purpurnen Mantel anzog.
Was weiß denn ich wo hin und welche ich bin so schnell so weit der Himmel / ist nicht zu berühren und wenn einer kommt von dort der hüllt sich in Purpur.
Aus: Sappho. Scherben – Skizzen. Übersetzungen und Nachdichtungen von Dirk Uwe Hansen. Potsdam: udo degener verlag, 2012
Kategorie: Altgriechisch, Antike, Deutsch, Deutschland, GriechenlandSchlagworte: Dirk Uwe Hansen, L&Poe-Anthologie, Sappho
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare