Nach Fukushima

Am 11. März jährte sich die Katastrophe von Fukushima zum fünften Mal. Nach einem Erdbeben folgte ein Tsunami, der das Kernkraftwerk Fukushima Eins schwer beschädigte. Bis heute tritt infolge des GAUs radioaktive Strahlung aus.
Ryo Kikuchi ist 1979 in Tokyo geboren, wo er auch 2011 das Erdbeben erlebt hat. Heute lebt der studierte Philosoph mit seiner Familie in Freiburg. Sein Gedichtband „Schlechte Zeit für Haiku. Gedichte nach Fukushima“ erschien zum fünften Jahrestag im freiraum-verlag in Greifswald.

Schlechte Zeit für Haiku: Gedichte nach Fukushima 
von Jürgen Buchmann (Herausgeber), Ryo Kikuchi (Autor), Götz Wienold (Mitwirkende)
Taschenbuch: 146 Seiten
Verlag: freiraum-verlag; Auflage: 1 (11. März 2016)
Sprache: Deutsch, Japanisch
ISBN-10: 3943672840
ISBN-13: 978-3943672848

Wohl als erster japanischer Kunstschaffender reagierte der Lyriker Ryôichi Wagô auf die Geschehnisse des 11. März 2011 in Fukushima. Beinahe parallel zur Dreifachkatastrophe schrieb er auf Twitter kurze Texte, die später in Buchform erschienen. Die Wahl des neuen Kommunika­tionsmittels als Medium für japanische Lyrik stellte eine Novität dar. Mit dem Band „Worte ohne Schutzanzug“ liegt nun zum ersten Mal ein zentraler Teil der Arbeiten Wagôs, nämlich das „Notizbuch zur Erdbebenkatastrophe“ (2012; „Shinsai nôto“), in Übersetzung vor: insgesamt 35 Gedichte, die den Schock durch Erdbeben und Tsunami, die unmittelbare großflächige Zerstörung in Nordostjapan sowie die bedrohlichen Konsequenzen der Havarie des Atomkraftwerks thematisieren. Wagôs „Post-Fukushima-Literatur“ bedeutet die Verarbeitung einer traumatischen Erfahrung und ist zugleich, wie es die Analyse der Beiträge zeigt, ein wichtiges Zeitdokument. / literaturkritik.de

Madlen Beret: „Worte ohne Schutzanzug“: Wagô Ryôichi. Japanische Lyrik nach „Fukushima“.
EB-Verlag, Berlin 2016.
318 Seiten, 24,80 EUR.
ISBN-13: 9783868931730

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