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poesiefestival berlin: Eilbrief an Europa
Africa calling: das Verhältnis von Afrika und Europa steht derzeit mehr im Fokus des öffentlichen Interesses denn je. Die aktuelle Situation ist dramatisch und die Herausforderungen für die Zukunft sind groß.
Das 16. poesiefestival berlin präsentiert afrikanische KünstlerInnen, die mit neuem Selbstverständnis Perspektiven auf einen Kontinent und eine Welt eröffnen, die fremd und unnahbar erscheint und medial oft undifferenziert dargestellt wird.
Kwame Dawes, Natalia Molebatsi, Chenjerai Hove, Warsan Shire und L-Ness lesen, performen und rappen am 20.6. in die Akademie der Künste am Hanseatenweg von Bürgerkrieg, Gewalt und Exil, von Frauenrechten, von Heimat, von Liebe. Europa haben sie einen „Eilbrief“ mitgebracht: das von den Künstlern gemeinsam verfasste Kettengedicht stellt Fragen, formuliert Wünsche und Kritik und spricht über das schwierige und komplexe Verhältnis der beiden Kontinente und auferlegte einseitige Vorurteile, die zu negativer
und schmerzhafter Tradition wurden. Es ist Zeit, das Europa sein
Bild korrigiert und sein Verhältnis zu Afrika neu definiert.
Kwame Dawes Gedichte sind voller Musikalität, Rhythmus und
Stärke, seine Performance ist ein bewegendes Erlebnis, das mitreißt und nachklingt. Natalia Molebatsi kombiniert ihre Gedichte, bei denen die Rechte der Frauen, aber auch Themen wie Liebe, Angst und Treue im Mittelpunkt stehen, mit Jazzklängen. Chenjerai Hove, der unter Präsident Mugabe seine Heimat Simbabwe verlassen und ins Exil gehen musste, setzt sich poetisch mit Exil, Heimat, Bürgerkrieg und Gewalt auseinander. Wie Molebatsi rückt auch die kenianische Hip Hop-Größe L-ness die Frau in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit und rappt über Diskriminierung, Unterdrückung und Missbrauch. Warsan Shires Gedichte sprechen mit einer feinen Stimme über Bürgerkrieg, Exil und Weiblichkeit und erzeugen eine irritierende Unruhe.
Der Abend wird musikalisch begleitet vom Trompeter El Congo Allen, der bereits mit Stars wie Lauryn Hill oder Aloe Blacc aufgetreten ist. Die Hip Hop-Größen L-ness, Diamondog und Amewu wollen beim anschließenden Konzert das Studiofoyer der Akademie der Künste zum Kochen bringen.
Samstag 20.6. 17:00 Uhr
Poesiegespräch: Kwame Dawes – The edge of lake Utopia
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Clubraum
Eintritt € 6/4
Kwame Dawes (Autor und Herausgeber, Ghana / Jamaika) im Gespräch mit Dr. Susanne Stemmler (Kulturmanagerin, Berlin) und Dr. Volker Riehl (Referent, MISEREOR e. V.)
Mit freundlicher Unterstützung durch: Auswärtiges Amt, MISEREOR, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, ECHOO Konferenzdolmetschen
Samstag 20.6. 20:00 Uhr
Eilbrief an Europa
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Kleines Parkett
Eintritt € 10/7
Mit Kwame Dawes (Ghana/Jamaika/USA), Chenjerai Hove (Simbabwe), L-ness (Kenia), Natalia Molebatsi (Südafrika), Warsan Shire (Somalia/UK)
Jazz-Trompete: El Congo Allen (Cuba / Deutschland)
Moderation: Uljana Wolf (Dichterin, Deutschland)
Konzert im Anschluss: L-ness (Kenia), Diamondog (Angola / Deutschland), Amewu (Deutschland)
Mit freundlicher Unterstützung durch: Auswärtiges Amt, MISEREOR, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, The Mandala Hotel
Das 16. poesiefestival berlin findet statt vom 19. – 27.6.2015 in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin.
Weitere Informationen unter www.poesiefestival.org
Das poesiefestival berlin ist ein Projekt der Literaturwerkstatt Berlin in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
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