Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 22. September 2011 von lyrikzeitung
Sonnabend 24.9. Düsseldorf
Ab 11.00 Uhr: Poetisches Frühstück
Probieren Sie Proust’sche Madelaines und Apfeltörtchen nach Heinrich Heine, sowie andere literarische Leckerbissen.
Kooperationspartner: „Cateringart“
Begrüßung: Christoph Meyer Generalintendant Dt. Oper am Rhein
11:30 Uhr: »Die Rottenkinckschow« mit
Ann Cotten, Monika Rinck und Sabine Scho,
drei der derzeit eigenwilligsten Dichterinnen, die sich zusammengetan haben, um die Idee der «Performance» zu leben, nach der Devise, wer übt, ist feige. Gut vorbereiet, aber ungeübt, halten sie es ganz mit dem Dämon der Selbstüberraschung …
14.00 Uhr
Begrüßung: Regina Wyrwoll Generalsekretärin Kunststiftung NRW
Erinnerung an Thomas Kling
Durs Grünbein liest Gedichte von Thomas Kling
Moderation und Gespräch: Tobias Lehmkuhl
Essayist und Literaturktitiker,u.a. Süddeutsche Zeitung
15.30 Uhr
Erinnerung an Rolf Dieter Brinkmann
Maleen Brinkmann liest frühe Gedichte von Rolf Dieter Brinkmann
Moderation und Gespräch: Norbert Wehr
Autor, Literaturkritiker, Herausgeber des «Schreibheft», Zeitschrift für Literatur
18.00 Uhr
Begrüßung: Staffan V. Holm, Generalintendant Schauspielhaus Düsseldorf
Lesung:
Oswald Egger
Moderation und Gespräch: Beat Wismer
Lesung:
Barbara Köhler
Moderation und Gespräch: Beat Wismer
Über Schnittpunkte der Künste kommen die Lyriker Oswald Egger und Barbara Köhler ins Gespräch mit dem Generaldirektor des museum kunstpalast Beat Wismer.
Egger schrieb den einleitenden Essay für die Publikation zur Neupräsentation der Sammlung des museum kunstpalast, Köhler bespielt bis Ende September einen Raum im Museum.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Ann Cotten, Barbara Köhler, Beat Wismer, Düsseldorf, Durs Grünbein, Monika Rinck, Norbert Wehr, Oswald Egger, Rolf Dieter Brinkmann, Sabine Scho, Thomas Kling, Tobias Lehmkuhl
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
hier mal ein feedback. wie frau kornappel schon feststellte, das programm war „an sich sehr okay, schlicht literaturhausig eben“. ja, richtig. es gab zahlreiche eröffnungsreden und viel wasser in gläsern, dazu lyrik preisgekrönter lyrikerInnen (seiler, egger, grünbein, köhler, cotten-rinck-scho undundund). und das in düsseldorf, das ist schon was! das verdient wirklich ein lob. manko: das vorherrschende elitedenken. in der rheinischen post dazu folgendes erschreckendes zitat von Michael Krüger (Carl Hanser Verlag), der u.a. als moderator erschien: „Sie sind Teil einer stabilen Elite, ein Exklusiv-Orden der Freunde der Poesie“, begrüßte er die Gäste (…)“ (EXKLUSIV-ORDEN!!) und ein anderer redner des abends beschimpfte jene, die sich auf einer gewissen straße der düsseldorfer altstadt aufhalten sogar als „leute, die das wort ‘literatur’ noch nicht mal buchstabieren können“. nach dem motto, der veranstaltungsort bilde eine „oase“ inmitten des dümmlichen, unliterarischen fußvolks.
LikeLike
die nudeln waren AUSGESPROCHEN gut!
LikeLike
wahrscheinlich würde er heute auch ein zwinkersmiley hinter meine frage setzen. dass sich einem bei ‚poetischen frühstücken‘, ‚literarischen leckerbissen“ undundund gerne die hosenbeine aufblähen, ja, darüber müssen wir nicht unbedingt reden. und wenn grünbein kling lesen soll, geht mir schon deutlich zahnschmelz flöten. ansonsten aber ist das programm (lass den deskriptiven firelefanz* mal außen vor) doch an sich sehr okay; schlicht literaturhausig* eben.
LikeLike
aber vielleicht sollte/n man/wir doch mal kurz über den »deskriptiven firlefanz« reden? ich meine: man kann über die alberne delikatess-motivik in unserem fall ebenso mit den achseln zucken wie neulich (#62 = https://lyrikzeitung.com/2011/09/13/62-feuer-infusion/) über die womöglich noch albernere feuer-infusion. wir sind es leider gewohnt, werbebotschaften aller art hinzunehmen; gerade bei veranstaltungen (events natürlich) ist das exaltiert-affektierte besonders beliebt, so als traute man dem eigenen programm nicht recht und müsste es aufpolieren (paradoxerweise mit fremdschämtexten). dass der »eigentlichen« veranstaltung (die ankündigung ist aber letztlich auch ein teil davon) damit kein gefallen getan wird, ist eine sache. das ist ein häufiges problem bei werbung.
die andere sache ist, dass dieses schwer erträgliche medien-und-marketing-sprech in unseren fällen ausgerechnet zur ankündigung von lyrik verwendet wird. wenn lyrik – egal ob als elitär, populär oder subversiv verstanden – sich dadurch auszeichnet, dass sie sich dem banalisierten sprachgebrauch im dienste der herrschenden macht-und-konsum-ideologie verweigert, dann scheint es mir wichtig, dass wir uns als lyriker/innen auch in den paratexten vom ansonsten praktizierten dummdeutsch abgrenzen. also auch darauf achten, dass der rahmen, in dem wir wahrnehmbar werden, nicht von den gängigen sprachdeformationen beeinträchtigt wird, und notfalls beim veranstalter/verlag einspruch erheben.
LikeLike
..hätte man nur auf heine gehört und das ironiezeichen eingeführt, das die deutschen so bitter nötig haben, dann würde es so aussehen: „freche mädchen“ [؟]
LikeLike
http://www.slate.com/id/2118443/
LikeLike
Als sei Proust Bäcker! Was für eine schreckliche Unkenntnis der deutschen Sprache. Man merkt, dass hier nur Poser mit Generalintendanten am Werk sind. Wichtig, wichtig, wichtig. Dabei sah es gerade nach literarischer Besserung in der Deutschen Stadt am Rhein aus. So fällt sie also doch zurück in die Herrschaft der Alten, für die flotte Poesie eine Mischung aus Altmeistern und frechen Mädchen ist, man kennt sich ja und blablabla. Da ist der Süden ja noch echter………….
LikeLike
wie lange bleibt man denn neuerdings so „mädchen“?
LikeLike
Proust’sche Madeleines, wie schrecklich, Proust als adjektivische Konstruktion…. und das trotz so vieler Generalintendanten….
Schade, es schien gerade so, als habe Düsseldorf neben Posern auch Leute gefunden, die mehr können als die Poesie zu benutzen,
für was auch immer. Die Großmeister mit den frechen Mädchen, what a combination! Also doch eine häßliche 50er-Jahre-Stadt in Deutschland,
mit ebensolchen Oldtimern…Da haben wir es im Norden ja wirklich besser……..
LikeLike