Schlagwort: Nachkriegsliteratur

Der Henker von Paris

Und wenn er zuschlägt, schwingt er stolz
das Beil und trifft präzis,
genau zwei Finger überm Chemise,
und der Kopf rollt herunter vom Holz.
Zweihundert köpfte er schon und mehr.
Und die Frauen seufzen:
Wie stark ist er!

Luceberts Köpfe

du bist wieder in guten händen ein dichter
spricht zu dir die pohesie
wird gleichgestellt wie eine uhr

Oliver Behnssen (1925-1992)

Mit den linden Lüften, die ja nicht nur
in diesem Jahr, sondern immer wieder auf’s Neue
erwachen und säuseln und weben,
umschwärmt mich geschwätzig die Wiederholbarkeit
der spontanen Erniedrigungen, die mir noch bevorstehen.

nicht alles verloren

solange ihr noch in Gedanken
nach meinem Verbleib fahndet
ist nicht alles verloren

190. Horrorshow

Man spricht leicht von Restauration und Mief der Adenauer- (und Ulbricht-)Zeit. Die Hamburger Ausstellung (#189) – schon in der Einführung von Helmut Böttiger – liefert erschreckende Fakten, die das Bild auffrischen mögen. Eine kleine Blütenlese (hach, Blüten: eine kleine Horrorshow!) in Originalzitaten sowie eine… Continue Reading „190. Horrorshow“