Schlagwort: L&Poe-Anthologie

4. Grün und Blau

Der Dichter Du Fu war befreundet mit Li Bai und sie werden oft in einem Atemzug genannt. Wie viele andere Menschen mit Herz beklagte er die unstete Zeit mit ihren vielen Scharmützeln und es sind von ihm einige Gedichte gegen die Unmenschlichkeit des Krieges… Continue Reading „4. Grün und Blau“

98. Warum?

Als ob die Frage neu wär. Die Trennung der Dichtung von ihrer mythischen Funktion, passierte das nicht bei den Griechen vor 2500 Jahren? Erfanden die nicht deshalb Literatur und Wissenschaft? Gottfried Benn jedenfalls hat es nicht so mit der Sonderstellung der Lyrik, er fragt:… Continue Reading „98. Warum?“

92. Kolf aus Braşov

Elke Erb Erdbeben Das (gestern Nacht, als es hier stürmte, Natur sprach, die strenge draußen, die mir gefiel, eine Strenge spielte–) Erdbeben in ganz Europa ließ Hochhäuser einstürzen in Bukarest. „In der Innenstadt, im Zentrum.“ „Und in Braşov, wo Kolf wohnt.“ „Kolf, welcher Kolf?“… Continue Reading „92. Kolf aus Braşov“

81. Der lebt

An Viktor Wladimirowitsch Chlebnikow Ein Bein über das andre hebt im Sitzen Welimir. Der lebt. (1916) Aus: Daniil Charms, Sieben Zehntel eines Kopfs. Gedichte. Übersetzt und hrsg. v. Alexander Nitzberg. Berlin: Galiani 2010, S. 55 Peter Urban übersetzt: Ein Bein übers andre gelegt Sitzt Velimir.… Continue Reading „81. Der lebt“

68. Feiern oder weitererzählen

Bei Fixpoetry ein schönes Gedicht von André Schinkel: Den Minotaurus erlegen Wir sind, um den Minotaurus zu erlegen: der Unsere Jungfern frißt, der in den Labyrinthen Die Knochen verstreut, eine Spur zu legen Für uns. Jäger sind wir, von Jägern Gejagte, Mit flatternden Lanzen,… Continue Reading „68. Feiern oder weitererzählen“

58. Wirklichkeit, Wahrheit & Schwindel

als mir gegen mitte der haelfte meines lebens nicht gelang von der kunst mehr zu erwarten als hoeheren schwindel entschloss ich mich die wirklichkeit nicht fuer die wahrheit zu halten als mir gegen mitte der haelfte meines lebens nicht gelang die wirklichkeit ohne wahrheit… Continue Reading „58. Wirklichkeit, Wahrheit & Schwindel“

48. copymetrien

copymetrien copymetrie eines von hand behauenen steins  ein-stein zeit-alter wird bezichtigt da hat der wachturm gestanden das haben wir nicht gewollt schuld als kopie  unerfüllbaren wunsches die kopiergesellschaft steht kopf, sich kopieren zu lassen auch dieses gedicht ist die kopie eines eigenen copyright Gino… Continue Reading „48. copymetrien“

33. nothing can be done

Chronik, 7.7. 17 Uhr Und wenn sie dich auch flieht, bald wird sie dich verfolgen,  wenn sie deine Geschenke nicht nimmt, bald wird sie welche machen, wenn sie nicht liebt, bald wird sie lieben, auch wenn sie nicht will. Sagt Aphrodite zu Sappho, Frg.… Continue Reading „33. nothing can be done“

107. Sonne

Ein Bett, breit, um süß zu nächtigen. Ein Tisch, und Stühle. Rotwein. Brot. Arbeit und Freiheit ungeteilt. Geht mir aus der Sonne, ihr Mächtigen. Volker Braun, aus: Die Trümmer der Akademie (Schluß). Wiedergefunden in: Alex Bär, Malerei. Mensch im Bild. Galerie Marktschlößchen Halle 2004… Continue Reading „107. Sonne“

71. Dem Libanon

Georg Kulka | Dem Libanon   Dem Libanon, dem jüngst im Flügelkleide schwärmenden, Wuchs heut der Regen bleicher aus der Stirne. Knatternd, als man die Seide zerbrach. O du hellhöriger höllhärener Morgen! Der Tag blieb dir im Munde stecken. Aber die Wolken poltern sich… Continue Reading „71. Dem Libanon“

56. Für Schnillern etc.!

Arno Holz Für Schnillern etc.! Immer noch laufen sie uns in die Quer, Faust, Hamlet, Hiob und Ahasver. Aber ich finde, nachgerade Wird die Gesellschaft ein wenig fade. Zu viel Schminke, zu viel Theater, Zu viel Klimbim und zu viel Kater. Da lob ich… Continue Reading „56. Für Schnillern etc.!“

50. Auf Schiefertafeln

Andere Völker singen ihre Gedichte… Hier ein Gedicht von Marina Zwetajewa, gesungen von Jelena Frolowa [youtube:http://youtu.be/jlzv4qY4fQw%5D Hier die deutsche Fassung von Uwe Grüning, aus: Marina Zwetajewa, Gedichte und Prosa. Russ. / dt. Leipzig: Reclam 1987, S. 21 Für S.E. Auf Schiefertafeln schrieb ichs, ließ… Continue Reading „50. Auf Schiefertafeln“

25. Aus: neun haikai

h.c. artmann: neun haikai (…) freitag, eine frau mit der verhatschten syntax  doofer gedichte (…) domingo, dimanche, domenica, sunnantac; morgen ist montag. Aus: H.C. Artmann: Zimt & Zauber (Das poetische Werk Bd. IX). Berlin: Rainer Verlag; München und Salzburg: Klaus G. Renner, 1994, S.… Continue Reading „25. Aus: neun haikai“

12. Wer jetzt die Kunst

Von Angelika Janz Fragmenttexte sind eine Spezialität der Autorin und Künstlerin Angelika Janz seit vielen Jahren. Sie entstehen in der Regel aus einem aus Fremdtext herausgeschnittenen Fragment, meist ein schmalerer oder breiterer Kasten, aber eben auch eine Figur wie hier der Fisch. Dieser wird… Continue Reading „12. Wer jetzt die Kunst“

105. Germanisten

Das ist zwar konkrete Poesie, hats aber doch in sich. Aus gegebenem Anlaß fiel mir ein Anagrammgedicht von Kurt Mautz wieder ein. „germanisten nisten mager“… (Mag auch über alternde Literaten Auskunft geben.) Was es nicht ist: Es ist kein Lautgedicht. Es ist nicht assoziations-… Continue Reading „105. Germanisten“