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Am Anfang
– vor der Raum-Zeit,
war das Wort.
Alles was ist, ist also wahr. Gedicht.
Die Dinge existieren in der Form von Wörtern.
Das war es wohl, was sie ihm hinterließ: die unbekannte,
zornige Verzagtheit über seine Ergebung hinaus,
eine Hingabe, tiefer noch als seine Arbeit verlangte,
an eine Schönheit, die so völlig außer Reichweite
schien für den dumpfen Schlag
Die Allerschönste der Prinzessinnen
geht jede Nacht durch mein Fenster
ein und aus.
Niemand schafft es jemals sie zu sehen.
Gertrudis Gómez de Avellaneda (* 23. März 1814 in Camagüey [vormals Santa María del Puerto del Príncipe], Kuba; † 1. Februar 1873 in Madrid) Die Rache Anrufung der Nachtgeister Ihr stummen Söhne der düsteren Nacht! Ihr Geister, die ihr das Entsetzen liebt, die ihr… Continue Reading „Nachtgeister“
María Paz Guerrero Aus: Gott ist auch eine BitchIn Erinnerung an Roberto Burgos Cantor Aus dem Spanischen übersetzt von Christian Filips und Birgit Kirberg gott isst schinkenund kriegt davon krebsgott steht auf würstchenund ist süchtig nach blätterteig gott hat alles versucht vegan zu werden… Continue Reading „Gott ist auch eine Bitch“
die deppen kapiern nicht mehr warum sie so deppert sind
die heuchler kapiern nicht mehr warum sie so heuchlerisch sind
Gastón Salvatore (* 29. September 1941 in Valparaíso; † 11. Dezember 2015 in Venedig) Ich habe deine Spuren gesucht auf dem zerknüllten Bettuch. Ein Geruch von Kälte ist immer unter den Träumen begraben. Noch verdeckt dein Körper den Spiegel über dem Waschbecken. Vielleicht finde ich dich nur deswegen nicht. Aber… Continue Reading „Ich habe deine Spuren gesucht“
Nicanor Parra (* 5. September 1914 in San Fabián de Alico bei Chillán, Chile; † 23. Januar 2018 in Las Cruces, Provinz San Antonio, Chile) ENDPOEM …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………. …………………………………….. …………………………. Hab ich mich klar ausgedrückt? Was ich sagen wollte, ist folgendes: Deutsch von Ingolf Brökel, aus: Poesiealbum 362: Nicanor Parra. Wilhelmshorst: Märkischer… Continue Reading „Poem to end all poems“
Roberto Bolaño (* 28. April 1953 in Santiago de Chile; † 14. Juli 2003 in Barcelona) DIE ROMANTISCHEN HUNDE Damals war ich zwanzig und verrückt. Ich hatte ein Land verloren, doch einen Traum gewonnen. Und solange dieser Traum währte, zählte alles andere nicht. Weder die Arbeit noch das Beten noch das Studieren… Continue Reading „Die romantischen Hunde“
Manuel Bandeira (* 19. April 1886, Recife PE; † 13. Oktober 1968, Rio de Janeiro) Poetik Ich habe genug von maßvoller Lyrik Von wohlerzogener Lyrik Von Staatsbeamtenlyrik mit Anwesenheitsliste Dienstzeit Protokoll und Einschmeichelei beim Herrn Direktor Ich habe genug von Lyrik die innehält und im Wörterbuch die Bedeutung einer Vokabel… Continue Reading „Genug von wohlerzogener Lyrik“
Jorge Luis Borges (* 24. August 1899 in Buenos Aires; † 14. Juni 1986 in Genf) Der Regen Jäh ist der Abend hell geworden, denn schon fällt der Regen in genauen Tropfen. Fällt oder fiel. Zweifellos ist der Regen etwas, was in Vergangenheit geschieht. Der, der ihn fallen hört, gewinnt die Zeit… Continue Reading „Der Regen“
Lautréamont (Eigentlich Isidore Lucien Ducasse, * 4. April 1846 in Montevideo, Uruguay; † 24. November 1870 in Paris) Erster Gesang, fünfte Strophe Mein ganzes Leben lang sah ich die Menschen mit engen Schultern, ohne eine einzige Ausnahme, stupide und zahlreiche Taten vollbringen, sah sie ihresgleichen verdummen und die Seelen mit allen Mitteln… Continue Reading „Die Gesänge des Maldoror“
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