Kategorie: Jiddisch

Ein-Gestalt

Wundersamerweise war es gerade dieser magisch inspirierte und gerne benebelte Dichter, der bei seinen Reisen in Israel um 1960 das offen diskriminierte Jiddisch – geschmäht als Sprache der historischen Verlierer im aschkenasischen Europa – wieder hoffähig machte. Nun tafelte der Dichterfürst Manger beim Staatspräsidenten,… Continue Reading „Ein-Gestalt“

Pol Verlen ibergesezt

Zum 172. Geburtstag von Paul Verlaine (geboren am 30.3. 1844). Verlaines klangvolle Sprache ist schwer übersetzbar. Selma Meerbaum-Eisinger (Merbaum), das Mädchen aus Czernowitz, das 1942 18jährig in einem deutschen Arbeitslager starb, übersetzte sein Herbstlied nicht nur ins Hochdeutsche, sondern auch ins Jiddische. (Fortsetzung im… Continue Reading „Pol Verlen ibergesezt“

Jidisch is hefker

„Prinz der jiddischen Ballade“ nannte man ihn, und Isaac Bashevis Singer sah in ihm einen „jiddischen Baudelaire“. Itzik Manger war einer der größten Dichter jiddischer Sprache. In der weltweit ersten Biografie Niemandssprache. Itzik Manger – ein europäischer Dichter (Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag, Berlin 2016)… Continue Reading „Jidisch is hefker“

Niemandssprache

Mit der Vernichtung der Juden Osteuropas verschwand auch die rund tausend Jahre alte Sprach- und Lebenswelt des Jiddischen fast vollständig. Aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangen, wurde sie in der aschkenasischen Diaspora um hebräisch-aramäische und slawische Elemente angereichert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte sie die… Continue Reading „Niemandssprache“

Die Flüsse haben aufgehört, Jiddisch zu sprechen

Heute muss viel erklärt werden, denn die jiddische Kultur wurde zusammen mit ihren Menschen ausgerottet von den Nazis. Und mit der Schoah, die Manger ins Exil trieb, nach Frankreich, England, in die USA und schließlich nach Israel, wo der 1901 in Czernowitz in der… Continue Reading „Die Flüsse haben aufgehört, Jiddisch zu sprechen“

Rivka Basman 90

Rivka Basman ist die bedeutendste lebende Dichterin ihrer Muttersprache. Dass ihr neunzigster Geburtstag vorige Woche in Deutschland unbemerkt blieb, ist trotzdem keine Überraschung. Immerhin haben die Nationalsozialisten alles dafür getan, Rivka Basmans Muttersprache, das Jiddische, zusammen mit den Sprechern auszurotten. Während ihr Vater und… Continue Reading „Rivka Basman 90“

Für eine poetologische Lesart der Bratzlawer Kabbala

Auszüge aus einem Essay von Felix Philipp Ingold (in: Volltext 1/2015 S. 22ff) Reb Tal: „Alle Buchstaben bilden die Abwesenheit.“ (Edmond Jabès) Rabbi Nachman von Bratzlaw (1772–1810) – auch „der Bratzlawer“, „der Breslover“ genannt – ist durch die wortmächtige Vermittlung Martin Bubers als Verfasser ebenso… Continue Reading „Für eine poetologische Lesart der Bratzlawer Kabbala“

A Lid iz a Lid

Über den jiddischen Dichter Avrom Sutzkever schreibt Daniel Kahn (bei Faustkultur). Zitat: Zwar schrieb er keine Lieder im eigentlichen Sinne, aber dem Jiddischen ist diese Unterscheidung ohnehin fremd. Ein Gedicht ist ein „Lid“. Genauso ein Musikstück. A Lid iz a Lid. Auf die Frage,… Continue Reading „A Lid iz a Lid“

44. Hebräische Lyrik in Deutschland

aus: Lyrikwiki Jüdische und Hebräische Lyrik in/aus Deutschland  Seit über tausend Jahren leben Juden auf deutschem Gebiet, zuerst im Rheinland. Aschkenas (hebr. ‏אשכְּנז‎) ist ein Personenname und der Name eines Königreichs in der hebräischen Bibel (mit den Skythen oder nach anderer Auffassung den Phrygern… Continue Reading „44. Hebräische Lyrik in Deutschland“

67. Krim: Tataren, Juden und Stalin

Einige Krimtataren waren im Krieg zur Wehrmacht übergelaufen. Den Deportationsbefehl für diese Bevölkerungsgruppe unterschrieb Stalin im Mai 1944 persönlich. Er begann mit den Worten: „Viele Krimtataren haben das Vaterland verraten.“ Eine Woche später wurden 190000 Tataren nach Usbekistan abtransportiert. Heute sagen viele Krimtataren, der… Continue Reading „67. Krim: Tataren, Juden und Stalin“

48. Ka-Tzetnik 135633

The most significant moment at the Eichmann Trial occurred when the Polish-born writer Yehiel Feiner collapsed while testifying on the stand in Jerusalem, after he was asked a simple procedural question at the beginning of his testimony—the reason why he concealed his identify behind… Continue Reading „48. Ka-Tzetnik 135633“

108. In Czernowitz

Zum neunzigsten Geburtstag des großen Celan veranstaltet[e, 2010!] seine Vaterstadt erstmals ein Poesiefestival, hat Dichter aus halb Europa, vor allem aus den deutschsprachigen Ländern, dorthin geladen, wo zwischen 1880 und 1940 eine der unerhörtesten Explosionen von Kreativität stattfand, die es in Europas Kultur je… Continue Reading „108. In Czernowitz“

67. Majn Bejs Alef

Ein von einer Polnischen jüdischen Gruppe veröffentlichte Buch in Jiddisch, wurde auf einer der weltweit führenden Fachmessen für Kinderliteratur mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Das Buch, “Majn Bejs Alef“, wird am 24. März mit dem ersten Preises in der Kategorie Sachbuch, auf der Kinderbuchmesse in… Continue Reading „67. Majn Bejs Alef“

23. Worms

Diana Matut (Halle) sprach über die Sammlung Eisik Wallich, die vermutlich um 1600 entstanden und eine Fundgrube für jiddische Lieder, Gedichte und Spiele ist. Allerdings hegte sie Zweifel daran, dass der Wormser Wallich, gebürtig im Haus zum Bock, tatsächlich der Kompilator der Sammlung ist,… Continue Reading „23. Worms“

64. Sutzkever 100

Am 15.7. vor 100 Jahren wurde Abraham Sutzkever in Smorgon (heute Weißrußland) geboren, einer der größten jiddischen und israelischen Dichter. Hier einige aktuelle Nachrichten und ein Gedicht Durch Frejdke Levitan lernte Abraham Sutzkever den Direktor des Instituts Max Weinreich kennen, der ihn mit den… Continue Reading „64. Sutzkever 100“