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Christo Botew
(auch Hristo Botev, bulgarisch Христо Ботев, * 25. Dezember 1847 jul. / 6. Januar 1848 greg. in Kalofer; † 20. Mai jul. / 1. Juni 1876 greg. – bei einem Aufstand gegen die türkische Herrschaft erschossen bei Wraza)
AN MEINEN BRUDER Schwer lebt es sich, Bruder, mein treuer bei der Hohlköpfe Unverstand! Meine Seele siecht im Feuer, mein Herz im Wundenbrand — und wahrt doch in seinem Grunde die Heimat ohn’ Unterlaß! Doch ich, Bruder, ich geh vor die Hunde, weil ich diese Hohlköpfe haß! Träume düster, stürmische Gedanken haben meine Seele durchtost, ach, wer heilt denn, wer hält denn dem kranken Herzen die Hand auf zum Trost? Bruder, da findest du keinen, weder Freud hat noch Freiheit mein Herz, und es trommelt Antwort auf das Weinen des Volkes in rasendem Schmerz. Oft über dem traurigen Grabe des Volks wein ich heimlich. Doch sprich, wen sonst denn zu achten ich habe in der Welt hier, heimtückisch und siech. Niemanden! Ohne Echo bleibt die edle Stimme; und stumm bleibst auch du, wenn das Wort Gottes, das Weinen des Volks, gehet um.
Aus dem Bulgarischen von Wolfgang Köppe und Inge Kuschel, aus: Christo Botev, Gedichte und Prosa (viersprachig). Sofia: Narodna Mladesch, 1980, S. 344f.
Към брата си Тежко, брате, се живее между глупци неразбрани; душата ми в огън тлее, сърцето ми в люти рани. Отечество мило любя, неговият завет пазя; но себе си, брате, губя, тия глупци като мразя. Мечти мрачни, мисли бурни са разпалили душа млада; ах, ръка си кой ще турне на туй сърце, дето страда? Никой, никой! То не знае нито радост, ни свобода; а безумно как играе в отзив на плач из народа! Често, брате, скришом плача над народен гроб печален; но, кажи ми, що да тача в тоя мъртъв свят коварен? Нищо, нищо! Отзив няма на глас искрен, благороден, пък и твойта й душа няма на глас божий - плач народен!
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