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Veröffentlicht am 15. Oktober 2022 von lyrikzeitung
Handrij Zejler
(gesprochen wie Seiler, deutsche Namensform Andreas Seiler; * 1. Februar 1804 in Salzenforst bei Budissin / Bautzen; † 15. Oktober 1872, heute vor 150 Jahren in Lohsa, Oberlausitz) gilt als Vater der modernen sorbischen Dichtung.
Gedankensplitter Gott, den Meister, will ich preisen, daß nicht alle Vögel Meisen! * Was bist? Was kannst? So fragt man dich, doch niemand wägt die Müh’ an sich. * Der Narr verrät sich unbedacht, so er nicht spricht, dann, wenn er lacht. * Wo man hadert laut, wenig wird gebaut. * Gute Happen vor ein Schwein man warf — aus lauter Liebe, schloß es messerscharf. * Wer Krieg führt mit dem großen Leid, der hat für Kleinkram keine Zeit. * Alles Gute kann sich selbst empfehlen, ihren Klumpfuß nicht die Wut verhehlen. * Wie eine Schwalbe leicht, so fliegt es fort, Vier Pferde zieh’n es nicht zurück: das Wort.
Deutsch von Kito Lorenc, aus: Kito Lorenc (Hrsg.): Das Meer. Die Insel. Das Schiff. Sorbische Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mit einem Geleitwort von Peter Handke und einem Nachwort von Christian Prunitsch. Heidelberg: Wunderhorn, 2004, S. 113
Kategorie: Deutschland, SorbischSchlagworte: Handrij Zejler, Kito Lorenc
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