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Veröffentlicht am 13. Juli 2022 von lyrikzeitung
Paul Kraft
(* 28. April 1896 Magdeburg, † 17. März 1922 Berlin)
An gewisse Andere Tier im Menschen, Mensch im Tiere, Eingeschnürt in Nacht-Visiere, Ewig Grausein, ewig Schlechtsein, Ewig dumpfes Ungerechtsein, Kraut im Feld und Rauch im All, Schlamm auf Straßen, Sturz und Fall, Staub und Asche, Stank im Blut, Niedergang und dürrer Mut, Eure Güte noch ist Haß, Härte ohne Ziel und Maß. Eure Nächte erst sind Tag, Euer Leuchten ist mein Dunkel, Sein Erlöschen mein Gefunkel, Wenn ihr schlaft erst bin ich wach. Ekel spritzt vor euch zur Erde, O ihr Tiere! O ihr Herde! Falsch erworbener Stärke Nützer, Haß- und Niedertracht-Verspritzer, Allen Schwachen Tyrannei, Schlagt die Güte ihr entzwei. Herz! O Herz! Du dennoch Sieger, Ob ihr spottet, wenn ich mahne, Ewigdürren Feldes Pflüger Als des Lebens schlechtste Krieger, Über Pranger eures Eifers Bösbehaglichen Gegeifers, Über euch und euren Hohn, Über Gott und Gottes Thron Donnern meine Wort-Orkane, Wirbelt meiner Güte Fahne.
Aus: Versensporn 49. Paul Kraft. Jena: Edition Poesie schmeckt gut, 2022, S. 5
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Paul Kraft
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