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Veröffentlicht am 7. Mai 2021 von lyrikzeitung
Gestern war nicht nur der 150. Geburtstag Christian Morgensterns, sondern auch der 100. des Dichters Erich Fried. Von ihm heute ein Gedicht.
Erich Fried
(* 6. Mai 1921 in Wien; † 22. November 1988 in Baden-Baden)
Was war
ist uns Wahrheit
Was wird
das verwirrt uns
Was ist
ist Isthmus
zwischen dem Meer
und dem Nichtmehr
Aus: Erich Fried, Von Bis nach Seit. Gedichte aus den Jahren 1945-1958. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1985, S. 56
Kategorie: Österreich, Deutsch
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Ah, jetzt weiß ich endlich, woher Ernst Jandls vom vom zum zum kommt. Von Erich Frieds Buchtitel. Scheint mir sehr wahrscheinlich!
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In der NZZ, Feuilleton, von gestern 6. Mai hat Paul Jandl einen äusserst anregenden und anerkennenden Text zu Erich Friede 100. Geburtstag verfasst. Auch erfahren wir, dass Erich Fried ein äusserst menschlicher und gütiger Zeitgenosse war. Mit einem bekennenden Holocaust-Lügner pflegte Erich Fried eine „Brieffreundschaft und besuchte diesen auch im Gefängnis. Zwei Männer mit diametral unterschiedlichen Welt-Auffassungen, begegnen sich, suchen das Gespräch und tauschen sich in ihrer Korrespondenz miteinander aus.
„Am Ende der Freundschaft mit Kühnen glaubt der Schriftsteller aber dennoch einen Menschen bekehrt zu haben“. Er hat sich geirrt, aber Erich Fried hat es versucht. Diese Art von Handlungen sind in der heutigen Gesellschaft nur schwer auszumachen. Seine Gedichte begleiten mich seit meiner Jugend und ich lese sie immer wieder mit Freude und Dankbarkeit.
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