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Veröffentlicht am 1. April 2020 von lyrikzeitung
Heute vor 15 Jahren starb der Dichter Thomas Kling. Hier ein Gedicht aus der Anthologie „Selbstzeugnisse. Sechsmal Gedichte“, die 1985 in der Eremitenpresse Düsseldorf erschien. Das Gedicht wurde 1986 in den ersten „eigentlichen“ eigenen Band „Erprobung herzstärkender Mittel“ aufgenommen.
PERSISCHES PÄRCHEN der halbsichtbare handschenkel unterm beiseitegeschobenen blumenkleid; aus dem geb lümten ärmel die schenkelhand, halbsichtbar. der halbgeöffnete hand rücken mit haaren liegt auf der per sischen innenseite ihres halbgeöffneten schenkels, seine hand (nicht beiseite geschoben) also in ihrer vollends g öffneten schenkelfläche, in behaarungs nähe. der gemeinsame blick. ihrer behaarten äugen (geöffnet, braun): ihre persische augenbetrachtung! & das seismische zittern des betrachters, nicht wahr, wie wespen fleisch, wie welpen, auf der suche (fieber) nach behaarten haaren, während das beben des beiseitegeschobenen, geöffneten paars letztendlich nicht verzeichenbar ist. und flugs auf die sprachdüse oder -drüse des betr ach ters gedrückt, die augenblicklich (oder -scheinlich) die Interjektion ‘ah‘ absondert
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Thomas Kling
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