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Veröffentlicht am 6. Oktober 2019 von lyrikzeitung
Chaim Nachman Bialik
„(hebräisch חיים נחמן ביאליק, vereinzelt auch: Chaim Nachum Bialik; geboren 9. Januar 1873 im Dorf Radi, in der Nähe von Schitomir, Russisches Kaiserreich [heute Ukraine]; gestorben 4. Juli 1934 in Wien) war ein jüdischer Dichter, Autor und Journalist, der auf Hebräisch und Jiddisch schrieb. Er ist einer der einflussreichsten hebräischen Dichter und wird in Israel als Nationaldichter angesehen.“ Wikipedia
BIRG MICH UNTER DEINEN SCHWINGEN
BIRG mich unter deinen Schwingen!
Willst mir Mutter, Schwester sein?
Und dein Schoß mir Nest und Zuflucht
Flehender, verirrter Pein?
In des Dämmerns frommer Stunde
Offenbart mein Leiden sich.
Sagt man: In der Welt ist Jugend —
Wo ist meine Jugend, sprich?
Und noch ein Geheimnis höre!
Brannt’ mein Herz bis an den Grund!
Sagt man: In der Welt ist Liebe —
Was ist Liebe? — Tu’s mir kund!
Sterne haben mir gelogen,
Schwand auch dieser Traum des Lichts.
Und ist alles nun verzogen —
Blieb mir nichts. —
Birg mich unter deinen Schwingen!
Willst mir Mutter, Schwester sein?
Und dein Schoß mir Nest und Zuflucht
Flehender, verirrter Pein?
Aus: Chaim Nachman Bialik, Ausgewählte Gedichte. Deutsche Übertragung von Ernst Müller. Wien und Leipzig: Rowohlt, 1922, 2. Aufl., 4.-6. Tsd S. 125
Kategorie: Hebräisch, UkraineSchlagworte: Chaim Nachman Bialik, Ernst Müller
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Originalversion mit englischer Übersetzung hier:
https://www.poetryinternational.org/pi/poem/3353/auto/0/0/en/nocache
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