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Veröffentlicht am 23. Juli 2018 von lyrikzeitung
Die Blume der Blumen
Philipp Otto Runge
(* 23. Juli 1777 in Wolgast; † 2. Dezember 1810 in Hamburg)
Es blüht eine schöne Blume
in einem weiten Land;
Die ist so selig geschaffen
und Wenigen bekannt,
Ihr Duft erfüllet die Thale,
ihr Glanz erleuchtet den Wald;
Und wenn ein Kranker sie siehet,
er gesundet alsobald.
Wo kommt im Morgenwinde
die blitzende Sonne her?
Was glüht am kühlen Abend
auf Bergen, an Wolken, im Meer?
Die Bäch‘ und Seen erglänzen
im klaren Mondesschein;
Am Himmel sind unsre Hütten,
drinn‘ leuchten Sternelein.
Drei Könige kamen gezogen
zu einem Heiligthum,
Der Stern stand über dem Hause,
drinn‘ lag die süße Blum‘;
Wenn ich zween Augen erblicke
die funkeln hin und her,
So wünsch‘ ich: daß im Herzen
dies süße Blümlein wär!
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Philipp Otto Runge
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