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Leseecke ist eine Rubrik, die sich langsam, Stück für Stück der digitalen Veröffentlichung aller 154 Sonette Shakespeares in Günter Plessows Übersetzung und dem Originaltext (im Jubiläumsjahr 2016 bei Signaturen) anschließt und hier Leseecke und Forum zur Diskussion über die Sonette und / oder Übersetzungen sein kann. Jedenfalls ich werde an 154 Tagen (mit Zwischenraum, um durchzuschaun) mir jeweils eins der Sonette vornehmen und hier den Originaltext und zusätzliches Material anbieten. Einladung zum Pendeln von Shakespeare zu Plessow und zurück (wenns sein muß auf Umwegen über Schlegel/Tieck, Bodenstedt, George, Kraus & Co). (Die Zahl neben dem Wort Leseecke ist die Nummer des Shakespearesonetts). Zur Originalschreibweise: u / v und i / j sind fast regellos austauschbar, liue lies live, ioy lies joy.
Sonette 22-28 bei Signaturen hier
Bisherige Folgen der Leseecke hier.
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LEt those who are in fauor with their stars, Of publike honour and proud titles bost, Whilst I whome fortune of such tryumph bars Vnlookt for ioy in that I honour most; Great Princes fauorites their faire leaues spread, But as the Marygold at the suns eye, And in them-selues their pride lies buried, For at a frowne they in their glory die. The painefull warrier famosed for worth, After a thousand victories once foild, Is from the booke of honour rased quite, And all the rest forgot for which he toild: Then happy I that loue and am beloued Where I may not remoue, nor be remoued.
Einige Anmerkungen zum Text:
Deutsche Fassung von Dorothea Tieck:
Mag jener, den der Sterne Gunst beglückte, In öffentlichen Würden stolz sich blähn, Ich, den Fortuna nicht so glänzend schmückte, Genieße meiner Ehren ungesehn. Ein Fürstengünstling spreizt der Blätter Kranz, So wie die Primel in dem Licht der Sonne; Doch nur in ihm begraben liegt sein Glanz: Ein Zürnen, und er stirbt in seiner Wonne. Der Thatendurst'ge Held, an Ehre reich, Nach tausend Siegen, einmal überwunden, Wird aus dem Buch des Ruhm's verlöschet gleich, Vergessen sind die Müh'n, die Todeswunden. Wohl mir! ich gab und fand der Liebe Freuden. Wo ich nie scheide, nichts mich zwingt zu scheiden.
Quellen
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