Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Am 12.6. 1921 wurde H.C. Artmann geboren. mit einem jahr ein kind, mit zweien jahr ein jüngling, mit dreien jahr ein mann, mit vier jahr wohlgetan. mit fünfen geht es auch noch an, mit sechsen rückt das alter an. mit sieben jahr ein greis,… Continue Reading „H.C. Artmann“
Am 11. Juni 1919, heute vor 98 Jahren, ging der Lyriker Rainer Maria Rilke in die Schweiz, „wo er seine Schaffenskrise überwindet“, wie man sagt. Sonette an Orpheus XIII Voller Apfel, Birne und Banane, Stachelbeere … Alles dieses spricht Tod und Leben in den… Continue Reading „Rainer Maria Rilke“
Christian Filips Ein Frage-Sonett nach Camões —— Was hoffst du, Hoffen? —— Nichts. —— Mit Gründen? —— Die sich ändern. —— Wie lebst du, Leben? —— Offen. —— Wie sagst du, Herz? —— Ich will. —— Die Seele fühlt? —— Sich Eisen. —— Du… Continue Reading „Portugaltag“
nein nein nein nein nein nein nein (beantwortung von sieben nicht gestellten fragen) Heute vor 17 Jahren starb Ernst Jandl
Der „hochberühmte“ (Neu-)Cöllnische Dichter und Richter Nicolaus Peucker (um 1620 – 1774) ist heute vergessen. Seine Gedichte waren Gelegenheitsgedichte, im Buch gesammelt wurden sie erst postum. Fritz Martini druckte 1947 in einer Anthologie die ersten 5 Strophen dieses Gedichts und gab ihm die Überschrift… Continue Reading „Poeterey/ ach nein/ ach nein!“
Werner Söllner Villon unterm Galgen Solang ich frei war, hielt sie mich gefangen. Nun bin ich gut geschnürt, nun darf ich gehn. Nichts ist zu wenig: sogar dies verstehn zu viele. Wem das Hohelied vergangen, der pfeift es von den Dächern. Notgesänge aus jeder… Continue Reading „Villon unterm Galgen“
Friedrich Hölderlin Aus: Die Titanen. (…) bevestigter Gesang als von Blumen Neue Bildung aus der Stadt, wo Bis zu Schmerzen aber der Nase steigt Citronengeruch auf, aus der Provence, und es haben diese… Continue Reading „Bevestigter Gesang“
Georg Kulka Dem Libanon Dem Libanon, dem jüngst im Flügelkleide schwärmenden, Wuchs heut der Regen bleicher aus der Stirne. Knatternd, als man die Seide zerbrach. O du hellhöriger höllhärener Morgen! Der Tag blieb dir im Munde stecken. Aber die Wolken poltern sich stauend. Niemand… Continue Reading „Dem Libanon“
Ezra Pound, aus Canto XCV Unter all diesen Nieten und Pulitzerpreisleckern hebt sich keine Stimme für die Verfassung. Kein Einwand gegen Geschichtsklitterung. „Mein Bikini wiegt auf dein Floß“, sagte Leukothea Und wenn ich sie nicht seh – Kein Anblick erreicht je die… Continue Reading „„Die enorme Feigheit der angesagten Literaten““
Herzlich Und Gott sprach herzlich mir zu Herz – So herzlich sprach er mir zu Herz – Er sprach: »Dir ist erlaubt zu Ferz«! So herzlich sprach er mir zu Herz. Und Gott sprach herzlich mir zu Ferz — So herzlich sprach er mir… Continue Reading „Elsa von Freytag-Loringhoven“
I call. You’re stone. One day you’ll look and find I’m gone. Rahila Muska Im Frühjahr 2010 tötete sich die Dichterin durch Selbstverbrennung. Ihre Brüder hatten sie böse zugerichtet, als sie erfuhren, daß sie Gedichte schrieb. Rahila Muska war ein Pseudonym, eigentlich hieß sie… Continue Reading „87. Zweizeiler afghanischer Frauen“
Meine Anthologie meldet sich voraussichtlich zum letzten Mal in der Lyrikzeitung – wie andere Gedichtinhalte wandert sie in die Textkette, wo sie hingehört. Heute schlug ich den neuen Gedichtband von Roland Erb auf und das erste Gedicht „traf“ mich. Als spräche es unmittelbar aus… Continue Reading „14. Das Ohr“
Meine Anthologie Horst Samson Das Ende einer Geschichte jeden Tag gehe ich den bekannten weg steige auf die bekannte art in den bekannten bus grüße den bekannten schofför mit dem bekannten zischenden geräusch hauen die bekannten türen zu und jeden morgen habe ich das… Continue Reading „7. Das Ende einer Geschichte“
Thomas Kunst MAN WEISS NIE, WIE ALLES KOMMT, ABER Auf diese Insel würde ich immer wieder Gehen. Und sei es nur noch für ein Halbes Jahr, Safschani, viel zu Niedrige Felsen. Zu wenig Möglichkeiten, Richtig sinnlos zu versacken. Nur Hitze, Schleim, in der Gelassenheit… Continue Reading „108. Die Gedichte sind das eine“
Ein – ja – politisches Gedicht von Simone Kornappel drängt in meine Anthologie. Die Rubrik heißt „Mea [Meine Anthologie] Garstig“, Zitat aus dem „Faust“: „Ein garstig Lied, pfui, ein politisch Lied“ (was nicht, wie manchmal behauptet, Goethe sagt, sondern ein Leipziger Suffbruder in Auerbachs… Continue Reading „26. Pardon et al“
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