Schlagwort: Gottfried Benn

98. Warum?

Als ob die Frage neu wär. Die Trennung der Dichtung von ihrer mythischen Funktion, passierte das nicht bei den Griechen vor 2500 Jahren? Erfanden die nicht deshalb Literatur und Wissenschaft? Gottfried Benn jedenfalls hat es nicht so mit der Sonderstellung der Lyrik, er fragt:… Continue Reading „98. Warum?“

85. Frage & Antwort

Sartorius fragt, Leser antworten: Die Lyrik befindet sich im Sinkflug, so ist sie zumindest in Bewegung. Wenn 1354 Menschen Gedichte lesen, kann man doch von einer Erfolgsstory sprechen? Gottfried Benn hat einmal behauptet, dass Literatur etwas für zehn Interessierte sei, von denen acht mindestens… Continue Reading „85. Frage & Antwort“

8. Die der Staat lohnt und schützt

Ein Wort von Gottfried Benn zu den diversen Debatten: (…) meine Damen und Herren und alle Jugend, die antritt, in Laboratorien und Instituten, die Binde von Sais zu lüften, ich will Mißtrauen säen in Ihre Herzen gegen Ihrer Lehrer Wort und Werk, Verachtung gegen… Continue Reading „8. Die der Staat lohnt und schützt“

7. Kunstvolle Verstörung

Das „Muxmäuschen“ von Simone Kornappel, mit „x“ geschrieben, ist ein vi­suel­les Poem in der Tradi­tion der expe­rimen­tellen Lyrik, ein Gedicht in Spi­ralen­form, das die Tra­dition der Bil­denden Kunst und der Ikono­graphie in der poeti­schen Form des Gedichts, wie auch in seinem sprach­lichen Mate­rial auf­ruft.… Continue Reading „7. Kunstvolle Verstörung“

88. Ihre Lieblingsgedichte

Der Styria Premium Verlag hatte die Idee zu einer neuen Buchreihe: Österreichische Künstler/innen aus allen Bereichen – von der Philosophie bis zur Musik, von der Literatur bis zur Bühne – stellen ihre 25 Lieblingsgedichte vor. Ö1 sendet die Gedichte im Rahmen der Reihe „Du… Continue Reading „88. Ihre Lieblingsgedichte“

70. Benn kommt

BENN KOMMT (100 Jahre „Morgue“) Von Axel Kutsch Seht, da kommt Herr Benn geschritten durch die dunkle Nacht. Kleine Aster, junge Ratten hat er mitgebracht. Ach, Herr Benn, wir folgen gerne dir an dunklen Ort. Treiben da zu deinen Füßen kleinen Rasensport.

65. Humus für Benn

Berlin bot in kurzer Zeit einen sehr fruchtbaren Humus für neue Lyrik. Franz Werfel veröffentlichte Ende 1911 im Charlottenburger Verlag Juncker seinen ersten Gedichtband „Der Weltfreund“. Herwarth Walden gab hier seit 1910 die Zeitschrift „Der Sturm“ heraus, die Zeitschrift der künstlerischen Avantgarde, 1912 gründete… Continue Reading „65. Humus für Benn“

87. Zu Liesbet Dill, Gottfried Benn und Edith Cavell

In der Sendung „Literatur im Gespräch“ Nachgespürt von Gerd Schäfer Für einen Literaturfreund erweist sich ein alter Ehe-Skandal im Saarland geradezu als Glücksfall. Denn Liesbet Dill, geboren 1877 in Dudweiler, gestorben 1962 in Wiesbaden, trennte sich von ihrem Mann, dem Juristen Gustav Seibert, um… Continue Reading „87. Zu Liesbet Dill, Gottfried Benn und Edith Cavell“

124. Verschlossener Raum

Was beschäftigte Gottfried Benn an sechs von sieben Wochentagen und war für W.H. Auden eine Sucht, die dem Konsum von Tabak oder Alkohol gleichkam? Welche Leidenschaft – neben der Lyrik selbst – verbindet beide Dichter mit Pablo Neruda, mit Bertolt Brecht und Helmut Heißenbüttel?… Continue Reading „124. Verschlossener Raum“

83. Erforschung und Neu-Verfugung

Aus dem „Wallungswert“ der einzelnen Wörter entsteht wie bei Benn jene vokabuläre Spannungszone, in der die „Zusammenhangsdurchstoßung“ vollzogen wird, „nach der die Selbstentzündung beginnt“. Michael Fiedler beschreibt diesen Vorgang im Habitus eines experimentellen Dichters als Erforschung und Neu-Verfugung von Wortgruppen. In einem Gespräch mit… Continue Reading „83. Erforschung und Neu-Verfugung“

58. Dichter kommentieren Kritiker (1)

„Um ein Haar wäre eine der schockierendsten Gedichtsammlungen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht veröffentlicht worden.“ / Friederike Reents, FAZ.net 8.3. „Was solle man denn zu einem Geschehenen sagen? Geschähe es nicht so, geschähe es ein wenig anders. Leer würde die Stelle nicht bleiben.“ / Gottfried… Continue Reading „58. Dichter kommentieren Kritiker (1)“

42. „Oberfeldärzte u. ähnliche Kanaken“

Benn konnte sich im Frühjahr 1912 über die starke Wirkung der Gedichte nicht freuen, wie aus einem erst vor fünf Jahren aufgetauchten Brief hervorgeht (F.A.Z. vom 11. Januar 2007) – allerdings nicht, weil „ein paar Spießer, Familienväter, Oberfeldärzte u. ähnliche Kanaken aus ihrer Ruhe… Continue Reading „42. „Oberfeldärzte u. ähnliche Kanaken““

107. Wissenschaftsverwerter

Gern hätte er eigenhändig den Blutdruck von Goethe und Hölderlin gemessen und in Erfahrung gebracht, «ob sie pyknisch waren u. zur Dicke neigten, ob sie Durst hatten, ob sie Bier oder Wein tranken, ob sie gut schliefen». Es war nicht vorrangig ein medizinisches, sondern… Continue Reading „107. Wissenschaftsverwerter“

83. Für Sarginhalte ohne Belang

Norbert Hummelt bereist die Oder, gruselt sich über „Pommernbrötchen“ (aber der des Englischen nicht mächtige Kunde hat vielleicht einfach für neudeutsche „Power-Brötchen“ „Poower-Brötchen“ gesagt, so ungebildet ist dort das Volk?), findet in der von den Preußenkönigen begradigten Oder ein Bild für Preußens Militarismus und… Continue Reading „83. Für Sarginhalte ohne Belang“

70. Astrid Gehlhoff-Claes gestorben

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die Lyrikerin Astrid Claes (Gehlhoff-Claes) bereits am 1. Dezember 83jährig in einem Pflegeheim gestorben. Die Rheinische Post schreibt in ihrem Nachruf: Wer an Astrid Gehlhoff-Claes denkt, muss sogleich an Gottfried Benn denken. Das ist ungerecht gegenüber dem sehr eigenständigen… Continue Reading „70. Astrid Gehlhoff-Claes gestorben“