Kategorie: Japan

Vor 1200 Jahren geboren – Ariwara no Narihira

Der Unverborg’nen,
aber auch nicht Sichtbaren
gilt meine Sehnsucht –
Ob ich also heut sinnlos
trüb vor mich hinblicken werd‘?

Lichtgrenzen

Wieder zurück
in der Bildlosigkeit,
falschen Angaben Glauben schenkend,
während auf der Straße der Menschenkrieg weiterging.

Pfanne und Topf und Feuer

Seltsam: wie sich dabei die Küchenarbeit verteilte
Auch daß sie Frauenpflicht war
hielt niemand für ein Unglück.
Mag sein daß wir daher ein wenig zurück sind
in puncto Wissen und gesellschaftlicher Stellung

Das wahre Wesen Japans

Mein Herz leuchtet, eine reine Lichtfläche;
Und ohne Zweifel wird der Mond das Licht für sein eigenes halten.

Ehestreit vor 1040 Jahren

Is this the end?
I would ask your reflection
if it were there, but
on the water left behind as a
memento, a film has formed.

Der tiefe Abgrund

Is our love over?

If only I could ask of your phantom
reflected on the surface
of the pond we made
as a symbol of our love

Nutzen schlechter Gedichte

welche Schrecken der Welt drohten, wenn die Dichter bessere Gedichte schrieben

Heftige Sehnsucht

Wenn ich mein Herz
nachdem wir uns vereint
mit früher vergleiche
wie seicht waren doch alle
meine Liebesgedanken

Von der Schwierigkeit, 17 Silben zu übersetzen

Eine blühende Winde
hat sich um meinen Brunneneimer gerankt.
Ich schöpfe das Wasser beim Nachbarn.

Beim Mondbetrachten

Saigyô (1118-1190) Ja, gerade weil die Wolken von Zeit zu Zeit darüber ziehen, tun sie etwas für den Mond: Sie sind ein Schmuck für ihn Aus: Saigyô: Gedichte aus der Bergklause Sankashû. Ausgewählt und übersetzt mit Kommentar und Annotationen von Ekkehard May. Mainz: Dieterich’sche… Continue Reading „Beim Mondbetrachten“

Nur wer allein schläft

Die Dichterin Takashina Kishi (auch Kō no naishi, „Aufwärterin der Familie Takashina“ und Gidōsanshi no haha, „Mutter des stellvertretenden Ministers“) starb vor 1025 Jahren, im Oktober des Jahres 996. Sie ist eine der 36 unsterblichen Frauen der altjapanischen Dichtung. Das folgende Gedicht schrieb sie,… Continue Reading „Nur wer allein schläft“

Butterblumen und Gänseblümchen

Yosa Buson (Yosa no Buson; Buson,  jap. 与謝 蕪村; * 1716 in Kema; † 17. Januar 1784 in Kyōto)   Aus: Yosa BUSON: Gesang vom Roß-Damm und ausgewählte Haiku. Aus dem japanischen Text übersetzt von Lia Frank und Tsutomu Itoh. Gifu (Japan): Seine Printing,… Continue Reading „Butterblumen und Gänseblümchen“

Dichterwettstreit 1204

Gishūmon-in no Tango schrieb dieses Gedicht als Beitrag für einen Wettstreit, der im Jahre 1204 stattfand. Dreißig führende Dichter(innen) ihrer Zeit nahmen daran teil und verfaßten Verse über folgende Themen: fallende Blätter, der Mond zur Zeit der Dämmerung, Wind in den Kiefern. Die Urteile… Continue Reading „Dichterwettstreit 1204“

S‘ist Issa

Dieses Zitat aus einem Haiku habe ich seit Jahrzehnten im Kopf, aber weiß ich, wer er ist? In meiner Bibliothek stehen 3 Dutzend Bände japanischer Verse, in vielen auch Haiku von Issa (dessen Geburtstag heute ist) – aber die meisten Haikuanthologien sind nach den… Continue Reading „S‘ist Issa“

Nachtrag zum Lotusgedicht

Das Gedicht des Tages kommt heute um 12 Stunden versetzt. Inzwischen als Platzhalter ein Nachtrag zum gestrigen Lotusgedicht des Bischofs Henjo aus dem gestern zitierten Buch von Julius Kurth