Die Hellebardin

Eine brandneue Anthologie zugleich deutscher und internationaler, zugleich neuster und alter Lyrik ist anzuzeigen:

… und bey den Liechten Sternen stehen. Gedichte zu Sibylla Schwarz‘ 400. Geburtstag. Hrsg. Berit Glanz und Dirk Uwe Hansen. Leipzig: Reinecke & Voss, 2021. 170 Seiten. ISBN 978-3-942901-46-8

Gedichte heutiger Dichterinnen und Dichter zu, an, mit und über Sibylla Schwarz – und auch ein paar ihrer Gedichte in englischer, hebräischer, schwedischer, litauischer, niederländischer und spanischer Gestalt.

Gisbert Amm

Die Hellebardin

Du hast nicht schwarz gesehn; du warst voll Zuversicht,
dass man dich lang noch liest, daran zweifelst du nicht
eine Sekunde lang; dein kurzer Lebensfaden
durchschimmert deine Zeit nach viermal zehn Dekaden
noch immer, als all die Empfänger der Repliken
nur noch durch deinen Vers aus dem Vergessen blicken.
Du schöpftest deinen Mut an der Historie Strand;
fünf Dutzend Dichterinnen, wie du, war’n dir bekannt.
Die Dichtung war niemals das männliche Ergießen,
als das man sie gern sah, um Frauen auszuschließen.
Den Männern sagtest du’s, doch sie verstanden’s nicht;
sie hör’n noch immer »schwarz«, wenn die Sibylla spricht.

(S. 63)

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