Sehr bald wird in den Heimen, auf den Stadtbänken

Màrius Torres
(* 30. August 1910 in Lleida; † 29. Dezember 1942 in Sant Quirze Safaja, Provinz Barcelona)

Aviat, als asils i als bancs de la ciutat,
entrarà al cor dels pobres tot el fred que s’acosta,
i a les mans, consumides de tant d’haver captat,
la misèria i l’hivern curullaran l’almosta.

Un silenci profund i vivent com un hoste
s’instal·larà a les cambres del vell palau tancat,
i pels camins, allargassats sota la posta,
descendiran les clares nits sense pietat.

I, tanmateix, que bells, el violeta pàl·lid,
el verd brillant, encès d’or immaterial
d’aquest ponent d’octubre, orgullosament alt!

Dura beutat que gela tot foc amb el seu hàlit!
Només, darrera els ulls, puja un vent aspre i càlid,
com d’una cova on crepités una fornal.

Sehr bald wird in den Heimen, auf den Stadtbänken
ins Herz der Armen all die Kälte dringen, die herannaht,
die Schale beider Hände, so abgenutzt vom Betteln,
werden das Elend und der Winter reichlich füllen.

Ein tiefes Schweigen, so lebendig wie ein Gast,
zieht in die alten Kammern des geschlossenen Palastes,
und auf den Wegen, die der Sonnenuntergang verlängert,
steigen die klaren Nächte gnadenlos herab.

Und doch: Wie schön sie sind, das blasse Violett,
das helle Grün, von unstofflichem Gold entzündet,
dieses Oktoberabends voller stolzer Höhe!

Du harte Schönheit, deren Atem Feuer macht zu Eis!
Hinter den Augen nur steigt auf ein rauer, warmer Wind,
als wenn in einer Höhle eine Schmiede glühte.

Aus:
Màrius Torres: Poesies/Gedichte. Katalanisch/deutsch. Übertragen von Àxel Sanjosé. Aachen: Rimbaud Verlag, 2019. (https://www.rimbaud.de/books/marius-torres-poesies-gedichte/)
Mit freundlicher Genehmigung.

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